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Halmich

© dpa

Frauen-Boxen: Halmich tritt als Weltmeisterin ab

Regina Halmich hat in ihrem letzten Box-Kampf in Karlsruhe den Weltmeister-Titel gegen die Israelin Hagar Shmoulefeld Finer verteidigt. Damit bleibt die Pionierin des Frauen-Boxens in 45 WM-Kämpfen seit 1995 unbesiegt.

Regina Halmich hat mit einem weiteren Sieg ihre einzigartige Karriere beendet. Die WIBF-Fliegengewichts-Titelträgerin besiegte am Abend in ihrer Heimatstadt Karlsruhe die israelische Herausforderin nach einem harten Kampf knapp nach Punkten. Halmich musste noch einmal ihr ganzes Können aufbieten, um mit einem Sieg abzutreten. Nur bei einer Niederlage hätte die 31-Jährige weitergemacht.

"Ihr Kampfrekord war mittelmäßig. Aber ich habe einige Kämpfe gesehen und wusste, was sie konnte", meinte Halmich über die Israelin. "Manche hätten sich einen leichteren Gegner für einen letzten Kampf gewählt." Auf die Frage, ob sie doch noch weitermachen wolle, sagte Halmich, die von den 7500 Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften dm-Arena begeistert gefeiert wurde: "Wenn der Kampf anders ausgegangen wäre, wäre meine Antwort anders ausgefallen. Ich habe das Recht, mich jetzt zurückzuziehen. Es war eine wundervolle Karriere."

Sie ist nun in 45 WM-Kämpfen seit 1995 unbesiegt. Zum insgesamt 56. Mal war sie in den Ring gestiegen. Halmich darf bei ihrem glanzvollen Abgang mit einer Börse von etwa 500.000 Euro rechnen. Die Protagonistin des Frauenboxens will nun als Fernsehmoderatorin Karriere machen. Die nur 1,61 Meter große Faustkämpferin hatte am 9. März 1994 gegen die Niederländerin Finie Klee ihren ersten Kampf bestritten. Ihre einzige Niederlage erlitt sie ein Jahr später in Las Vegas gegen die Amerikanerin Yvonne Treviso.

Unbequeme Gegnerin zum Schluss

Halmich wollte unbedingt aufhören, "so lange ich noch fit bin". Davon konnten sich auch zahlreiche Prominente - darunter Fußball- Bundestrainer Joachim Löw, Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger und Boxkollege Dariusz Michalczewski - am Ring überzeugen. Doch die 22 Jahre alte Shmoulefeld Finer erwies sich als härtere Gegnerin als erwartet. Die Herausforderin beeindruckte in ihrem 22. Kampf mit ihrer Schlagkraft und setzte Halmich einige Mal kräftig zu. Bis zum Schluss hielt Shmoulefeld Finer, die mit ihren theatrelischen Gesten in den Ringpausen das Publikum gegen sich aufbrachte, den Kampf offen. Am Ende sahen zwei Punktrichter Halmich vorne, einer urteilte Unentschieden.

Zuvor hatte die mit Halmich befreundete GBU-Weltmeisterin Alesia Graf (Stuttgart) den Titelkampf im Junior-Bantamgewicht gegen die Mexikanerin Esmeralda Moreno umstritten mit 3:0 nach Punkten gewonnen. (küs/dpa)

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