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Turn-EM: Hambüchen greift nach der Krone

Fabian Hambüchen hat sich mit einem starken Auftritt in der Qualifikation der Turn-Europameisterschaften an die Spitze des Mehrkampf-Klassements gesetzt. Nach zwei von drei Durchgängen liegt der 19-Jährige klar in Führung.

Amsterdam - Erst kam die "Becker-Faust", dann huschte ein leichtes Lächeln über sein Gesicht: Fabian Hambüchen hat erstmals seit Oktober 2005 wieder ein Reck-Finale bei internationalen Titelkämpfen erreicht. Bei den Europameisterschaften in Amsterdam entledigte sich der 19-jährige Gymnasiast nach überstandenem Abi-Stress jedoch nicht nur an seinem Spezialgerät seiner Aufgaben mit Bravour. Nach einer Super-Show im Mehrkampf liegt er nach zwei von drei Durchgängen mit glänzenden 90,175 Punkten auf dem Spitzenrang und könnte bei einer ähnlichen Finalleistung am Samstag als erster Sechskampf-Europameister Deutschlands in die Geschichte seiner Sportart eingehen.

Für die weiteren Glanzpunkte des Tages sorgte Matthias Fahrig (Halle), der mit hoher Wahrscheinlichkeit die Finals am Sprung und Boden erreicht hat. Mit zwei tollen Sätzen (16,100) schob sich der 21-Jährige auf Sprung-Platz drei und wurde für sein "Feuerwerk" am Boden mit derselben Zwischen-Platzierung belohnt (15,150). Thomas Andergassen (Stuttgart) verpasste hingegen mit einem Abstieg am Seitpferd den Endkampf, hofft aber noch auf das Ringe-Finale.

"Volle Kanne in den Wettkampf"

"Eine Last ist nach den schriftlichen Abi-Prüfungen von mir gefallen. Das war brutal hart. Jetzt gehe ich volle Kanne in den Wettkampf", hatte Hambüchen angekündigt. Am Sprung hatte er einen guten Start (15,925), musste am Barren (14,900) nur einmal leicht nachdrücken, ehe er am Reck brillierte. Am Boden bewies er erneut seine gewachsene Leistungsstärke, musste aber bei der dritten Reihe leichte Abstriche machen. Dennoch durfte er vor dem Schluss-Durchgang nach 14,925 Zählern sogar noch auf einen weiteren Platz im Medaillenkampf am Sonntag hoffen. Auch an seinen beiden "schwächeren" Geräten, Seitpferd und Ringe, turnte er überaus respektabel.

In der Morgengruppe hatte auch Robert Juckel mit einer überzeugenden Leistung souverän die Weichen zum Einzug in das Mehrkampf-Finale gestellt. Der 25-jährige Cottbuser bot vor allem an Ringen (15,050) und Seitpferd (14,725) ansprechende Leistungen. Am Reck musste sich der Weltcupsieger von Maribor jedoch nach einer misslungenen Verbindung mit 14,300 Zählern zufrieden geben. "Es hat etwas zäh begonnen, aber dann lief es immer besser", sagte der Lausitzer. "Das war die erwartet starke Leistung. Ich denke, ein Platz unter den Top 10 im Finale ist möglich", sagte Sportdirektor Wolfgang Willam.

Instabil präsentierte sich hingegen Marcel Nguyen (Unterhaching). "Es gibt keinen Zweifel an seinem Talent, höchstens an seiner körperlichen Verfassung", meinte Cheftrainer Andreas Hirsch. Der vor den Abiturprüfungen stehende Barren-Spezialist konnte an keinem seiner drei Geräte Normalform nachweisen. Robert Weber (Ehmen) erzielte nur am Reck (14,575) das erhoffte Resultat. (Von Frank Thomas, dpa)

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