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Lasse Möller erzielte zehn Treffer für die SG Flensburg-Handewitt.

© Michael Hundt/dpa

Handball-Bundesliga: Flensburg jubelt im Derby und stürmt an die Tabellenspitze

Mit einem knappen Sieg im 113. Derby gegen den THW Kiel übernimmt die SG Flensburg-Handewitt die Tabellenführung. Lasse Möller glänzt, während Kiel auf wichtige Spieler verzichten muss.

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Am Ende musste auch noch der letzte Rest Energie aus dem Körper. Simon Pytlick donnerte den Ball mit aller Kraft auf den Boden der Arena. Es war, als wollte der dänische Rückraumspieler der SG Flensburg-Handewitt nach dem 36:34 (16:19) im 113. Schleswig-Holstein-Derby gegen den THW Kiel ein Signal aussenden. Ein Signal an seine Mitspieler, die 6.300 Zuschauer in der ausverkauften Halle und den Rest der Handball-Bundesliga: Mit der SG, dem deutschen Meister von 2004, 2018 und 2019, ist wieder zu rechnen.

Für die Flensburger war es der 43. Sieg im Handball-Klassiker, der fünfte in Serie gegen den THW. Und es war der Sprung an die Tabellenspitze, an der zuvor der Erzrivale aus Kiel gestanden hatte. „Wir sind auf einem richtig guten Weg. Ich bin richtig stolz auf die Jungs und in welche Richtung wir uns als Verein bewegen“, sagte der überragende Flensburger Lasse Möller nach dem Spiel beim Stramingdienst Dyn. Zehn Tore aus zehn Versuchen hatte der 29-jährige Däne zum Erfolg beigesteuert.

Andreas Wolff im Kieler Tor auf sich allein gestellt

Die Kieler, bei denen die verletzten Emil Madsen, Hendrik Pekeler und Gonzalo Perez de Vargas nicht einsatzfähig waren, gaben alles, doch vor allem das Fehlen des spanischen Schlussmannes Perez de Vargas machte sich bemerkbar. Im Kieler Tor war der deutsche Nationalkeeper Andreas Wolff auf sich allein gestellt. Für den erst 20 Jahre alten Nachwuchsmann Leon Nowottny, der in der Schlussphase noch einige Paraden zeigte, war die Derby-Bühne dann doch noch etwas zu groß.

Anders dagegen die Flensburger. Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte SG-Trainer Ales Pajovic Kevin Möller für Benjamin Buric. Nicht nur durch seine beiden Siebenmeterparaden gegen Lukas Laube und Eric Johansson war der Däne einer der Garanten des Sieges.

Filip Jicha sieht „zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten“

„Ich habe zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten gesehen, die aber eine Kleinigkeit gemeinsam hatten: Wir sind jeweils nicht gut reingekommen“, analysierte der Kieler Trainer Filip Jicha die 60 spannenden Minuten. Vor allem der Auftakt zur zweiten Hälfte nervte den 43 Jahre alten Tschechen: „Da haben wir es gegen die Abwehr der Flensburger mit der Brechstange versucht, anstatt weiter schlau und frech zu spielen. Da waren wir zu statisch.“

Für SG-Coach Pajovic war dagegen die Stimmung in der Kabine während der Halbzeitpause das entscheidende Element: „Dort haben wir uns dann gesagt: Wir spielen zu Hause, das Fernsehen ist da, lasst uns All-in gehen“, gab der 46-jährige Slowene zu Protokoll: „So haben wir uns den Sieg geholt.“

Beide Teams starten in die European League

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt beiden Mannschaften nicht. Schon am Dienstag startet für die SG und den THW die Saison in der European League. Titelverteidiger Flensburg (20.45 Uhr/Dyn) empfängt im zweitwichtigsten Europapokal nach der Champions League Saint-Raphael Var Handball. Auch die Kieler (18.45 Uhr/Dyn) bekommen es mit einem Team aus Frankreich zu tun. Die „Zebras“ reisen zu Montpellier HB.

© dpa-infocom, dpa:251012-930-151933/1

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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