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Bundesliga: Hannover 96: Gefeiert wie den Klassenerhalt
Sechs Punkte in acht Tagen gewonnen, von den eigenen Fans wie beim Aufstieg gefeiert, doch Hannover 96 bleibt Drittletzter.
Hannover - Der Jubel über den Siegtreffer von Sergio Pinto fiel bei Hannover 96 so ausgelassen aus, als habe man den Klassenerhalt bereits perfekt gemacht. Das Abklatschen in der Fankurve, zu dem die 96-Profis nach dem Schlusspfiff des 2:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt aufgebrochen waren, wollte und wollte kein Ende nehmen. „Das Glück ist zu uns zurückgekehrt“, sagte 96-Routinier Steven Cherundolo nach einem Erfolgserlebnis, das hart erkämpft war.
Nach einer überzeugenden Anfangsphase, in der sich 96 mit dem 1:0 durch Leon Andreasen belohnt hatte, war dem Gastgeber zwar zunächst die Puste ausgegangen. Und das 1:1 von Halil Altintop, Sekunden vor der Halbzeitpause erzielt, hatte wie ein Schock gewirkt. „Aber die Leidenschaft hat uns den Erfolg gebracht“, sagte Trainer Mirko Slomka über den ersten 96-Heimsieg unter seiner Führung im vierten Versuch.
Drei Szenen sorgten bei den 38 847 Zuschauern für viel Gesprächsstoff. Drei Minuten vor Hannovers Siegtreffer sah bei der Eintracht Selim Teber Gelb-Rot, kurz vor dem Abpfiff tat es ihm sein Mitspieler Maik Franz gleich. Die größte Aufmerksamkeit aber verdiente sich mit Mike Hanke ein 96-Spieler, dem es deutlich anzusehen war, dass er die Ehrenrunde nach dem Abpfiff lieber ausgelassen hätte. Bei einem Konter in der Schlussminute war kein Gegenspieler mehr in Sicht, das Tor stand nur noch zehn Meter vor ihm. Aber Hanke schoss den Ball wie ein Anfänger am rechten Pfosten vorbei. Es sind Szenen wie diese, die erahnen lassen, dass Hannover 96 dem Kampf um den Klassenerhalt noch lange erhalten bleibt. Christian Otto