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Ratlos am Zaun. Hannovers Spieler und Fans.

© dpa

Freiburg - Hannover 2:1: Hannover 96 verweigert die Leidenschaft

Hannover 96 verliert beim SC Freiburg zum achten Mal in Folge auswärts – keinen Punkt konnten die Niedersachsen in der Hinrunde auf fremden Plätzen verbuchen. Trainer Mirko Slomka steht wohl vor dem Rauswurf.

Keinen Punkt. Nicht ein einziges Pünktchen konnte Hannover 96 in der Hinrunde der Fußball-Bundesliga auf fremden Plätzen verbuchen. Und so ging auch das letzte Spiel vor der Winterpause für die Niedersachsen mit 1:2 (0:2) beim SC Freiburg verloren. Nach den Gegentoren von Admir Mehmedi und Jonathan Schmid und dem späten Anschlusstreffer durch Leonardo Bittencourt stellte 96 vor 24.500 Zuschauern den bemerkenswerten Negativrekord von Eintracht Frankfurt von vor 25 Jahren ein. Dass dies Konsequenzen für Mirko Slomka hat, ist sehr wahrscheinlich. Der Trainer könnte noch vor Weihnachten entlassen werden. Von der Leidenschaft, die sich Hannovers Präsident Martin Kind für die Begegnung in Freiburg gewünscht hatte, war nicht viel zu sehen. Im Gegenteil. Hannover wirkte hilf- und harmlos. Das konnte kaum Kinds hohen Ansprüchen genügen und bringt Slomka in Bedrängnis. „Dies Spiel sollte nicht verloren werden“, hatte Kind zuvor gedroht. Freiburg dagegen feierte den ersten Saisonsieg im eigenen Stadion.

In den ersten 20 Minuten sah Mirko Slomka noch zuversichtlich aus. Selbst die Leidenschaft, die Präsident Martin Kind eingefordert hatte, war bei optimistischer Betrachtung ein wenig zu sehen. Hannover schien die Begegnung sogar zu kontrollieren. Die Pass-Quote stimmte und der Gegner aus Freiburg spielte recht zerfahren und leistete sich viele Fehlpässe. Je länger die Partie aber dauerte, desto besorgter sah Slomka aus. Vor allem, wenn seine Mannschaft in die Nähe des Freiburger Tores kam, schwand die Zuversicht der Startphase. Stürmer Mame Diouf vergab eine der wenigen Chancen ebenso wie Abwehrmann Leon Andreasen.

Es sah unbeholfen aus wie Hannover seine Ballbesitz-Vorteile umsetzte. Und Freiburg kam immer besser klar. SC-Torwart Oliver Baumann musste kein einziges Mal eingreifen, um einen 96-Treffer zu verhindern. Als Admir Mehmedi in der 25. Minute Hannovers Abwehr schlecht aussehen ließ und sich mit einer simplen Körpertäuschung den freien Weg zu Ron-Robert Zielers Tor und der 1:0-Führung ebnete, brach in Freiburg tosender Jubel aus. Es zeigte wie angespannt die Lage auch beim SC Freiburg war, der bisher kein Heimspiel gewinnen konnte. Knappe zehn Minuten später lagen Slomka und Hannover bereits 0:2 hinten. Den Schuss von Jonathan Schmid fälschte Mehmedi ins Tor ab, wohl aus einer Abseitsstellung heraus. Der Treffer zählte und Freiburg hatte Glück. Und Slomka ein Problem. So würde die Trainer-Diskussion in Hannover einen neuen Höhepunkt erreichen – und die Trennung vom lange erfolgreichen Trainer näher rücken.

Mit Artur Sobiech und Manuel Schmiedebach für Andreasen und Valmir Sulejmani versuchte Slomka, neuen Schwung einzuwechseln. Mehr aber als eine Chance für Leonardo Bittencourt kam vorerst nicht dabei heraus. Hannover vermittelte nicht den Eindruck, das Spiel drehen zu können. Slomka verfolgte das Geschehen auf dem Platz von der Seitenlinie weiterhin beherrscht. Seine Spieler intensivierten noch einmal ihre Offensivbemühungen, doch mehr als Bittencourts Anschlosstreffer in der Nachspielzeit kam dabei nicht heraus.

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