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Die strittige Szene vor dem deutschen Führungstreffer.

© imago/Jan Huebner/IMAGO/Gerhard Schultheiß

„He put his Körper in the duel“ : Szene vor deutschem Führungstor erregt die Gemüter

Ein energischer Zweikampf leitet Deutschlands Führungstreffer ein. Ungarns Coach hat eine klare Meinung. Die Deutschen aber auch. Und Niclas Füllkrug bemüht im gebrochenen Englisch den Videobeweis.

Von Nico Schmook

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Nach der 2:0-Niederlage gegen Deutschland wütete Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi. Nein, nicht wegen der Leistung seines Teams. Die Leistung des Unparteiischen ließ ihn auf der Pressekonferenz nach dem Spiel aus der Haut fahren.

„Deutschland braucht keine Hilfe vom Schiedsrichter, vor allem nicht gegen Ungarn“, schimpfte der Italiener. Er wolle nicht nach Ausreden suchen, aber „der Schiedrichter war heute der schlimmste auf dem Feld.“

Grund für die Empörung war eine Szene unmittelbar vor dem deutschen Führungstreffer. Zwischen Ilkay Gündogan und Willi Orbán kam es in der 22. Minute im Strafraum im Kampf um den Ball zu einem beiderseits heftigen Körperkontakt.

Der Leipziger fiel hin, Gündogan spielte den Ball zu Jamal Musiala, der dann ins Tor traf. Der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie ließ weiterlaufen und das Tor zählte nach anschließendem VAR-Check.

Orban pflichtet Trainer bei

Wenig verwunderlich war, dass auch Orban seinem Trainer beipflichtete. „Für mich ist es ein Foul“, sagte der 31 Jahre alte Profi von Bundesligist RB Leipzig. „Er gibt mir einen Check in die Hüfte, meine Hüfte fliegt zur Seite und ich falle fast auf mein Gesicht. Es gibt ja keinen Grund, sich im Sechzehner so hinzulegen.“

„Da hätten sie sich kaputtgelacht, wenn das Tor nicht gegeben worden wäre.“

Vorlagengeber Ilkay Gündogan über das 1:0 der DFB-Elf.

Naturgemäß ganz anderer Meinung war der zweite Beteiligte an der Szene. „Ich habe sieben Jahre in der Premier League gespielt“, sagte Gündogan in Erinnerung an seine Zeit bei Manchester City. „Da hätten sie sich kaputtgelacht, wenn das Tor nicht gegeben worden wäre.“ Er sei überrascht gewesen, dass die ungarische Mannschaft sich beschwert habe.

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Eine etwas kuriose Beihilfe bekam Gündogan von seinem Teamkollegen Niclas Füllkrug, der mal eben selbst den Videobeweis bemühte. Foul oder nicht Foul vor dem deutschen 1:0? Das war die Frage eines Reporters. Und Füllkrug war vorbereitet. Geschwind zückte der 31-Jährige sein Handy und zeigte ein Foto in die Runde, auf dem er offensichtlich von einem ungarischen Gegenspieler beim Kopfball geschubst wird.

In holprigem Englisch stellte er klar, dass das kein Foul, sondern nur Körperkontakt gewesen sei. Genauso wie bei eben jenem Führungstreffer seiner Mannschaft. „He put his Körper in the duel“, entgegnete er dem Fragesteller. Ende der Diskussion. (mit dpa)

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