zum Hauptinhalt

Sport: Heftige Randale in Hamburg

St. Pauli gegen Rostock dicht vor dem Abbruch

Hamburg - Holger Stanislawski fand klare Worte. „Es gibt immer irgendwelche Vollpfosten, denen es gar nicht darum geht, ihre Mannschaft zu unterstützen. Die kommen nur, um Krawall zu machen“, sagte der Trainer des Fußball- Zweitligisten FC St. Pauli. Während des Heimspiels gegen Hansa Rostock (3:2) am Freitag war es zu massiven Ausschreitungen im Gästefanblock gekommen. Seit fast zwei Jahrzehnten stehen sich die Anhänger beider Klubs in tiefer Abneigung gegenüber. Bereits im Hinspiel in Rostock am 26. September hatte es schwere Krawalle gegeben.

Während der Halbzeit in Hamburg hatten die Rostocker Hooligans ihr Ansinnen deutlich gemacht. Sie entrollten ein großes Banner, auf dem stand: „Hansa- Hooligans – Wir scheißen auf Erfolg, wir wollen nur Randale“. Feuerwerkskörper explodierten, Leuchtraketen wurden gezündet. Die Polizei rückte in den Gästeblock ein. Ein Spielabbruch drohte – beim Stand von 2:0 für Rostock. Der neue Hansa-Manager Rene Rydlewicz und Torwarttrainer Perry Bräutigam konnten den tobenden Mob im Gästeblock halbwegs beruhigen.

Schon vor dem Anpfiff war die Polizei, durch Flaschenwürfe angegriffen, wiederholt mit Wasserwerfern gegen Hansas Anhänger vorgegangen. Nach dem Abpfiff ging die Randale weiter, diesmal aber angeheizt durch rund 1000 Anhänger des FC St. Pauli. Sie attackierten in Stadionnähe Rostocker Fans. Steine flogen, mehrere hundert Personen zogen randalierend durch die Straßen. Bei den Ausschreitungen wurde ein 23 Jahre alter Beamter schwer verletzt. Eine Flasche hatte ihn in der Kniekehle getroffen und die Arterie verletzt. Der Beamte musste durch Notärzte behandelt werden.„Es herrschte am Anfang eine aggressive Stimmung der Rostocker gegenüber der Polizei. Nach dem Spiel ging die Gewalt von St. Paulis Anhängern aus“, sagte Ralf Meyer, Pressesprecher der Hamburger Polizei. 1000 Beamte waren am Freitagabend im Einsatz. „Für Zweitliga-Verhältnisse stellt dies auf dem Gebiet der Sicherheit die größte Dimension dar“, sagte Meyer. „Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen sollte ein solches Spiel beim nächsten Mal nicht noch einmal an einem Freitagabend stattfinden.“ Nicolas Thomsen

Nicolas Thomsen

Zur Startseite