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Der "Handball-Kaiser" sorgt für Verwirrung: Heiner Brand

© dpa

Streit um DHB-Präsidium: Heiner Brand - ein Denkmal demontiert sich selbst

Im Streit um die Besetzung des DHB-Präsidiums hat sich Handball-Legende Heiner Brand zu Wort gemeldet und die Schuld allein Vizechef Bob Hanning zugeschoben. Damit hat er sich keinen Gefallen getan, im Gegenteil. Ein Kommentar.

Es steht außer Frage, dass Heiner Brand diesen Spitznamen verdient. In Anlehnung an einen prominenten Menschen aus einer noch prominenteren Sportart, ebenfalls Weltmeister als Spieler und Trainer, trägt Brand den inoffiziellen Titel „Handball-Kaiser“. Der Mann mit dem Walrossbart ist das bekannteste Gesicht seiner Sportart, Brands Wort hat Gewicht, auch wenn er schon lange kein Bundestrainer mehr ist, sondern in erster Linie Repräsentant. Im Moment aber, das muss man feststellen, kein sehr guter.

Im endlosen Streit um die (Neu-)Besetzung des Präsidiums beim Deutschen Handball-Bund (DHB) hat sich nun auch Brand zu Wort gemeldet. Tenor: Schuld an den Gräben in der Handballszene sei einzig und allein Bob Hanning, sein ehemaliger Kotrainer und aktueller DHB-Vizepräsident. Es gehe Hanning gar nicht um die Zukunft des Sports, sondern ausschließlich um Machtgewinn und -erhalt. Doch wer genauer hinschaut, sieht, dass das eher Brands Motive zu sein scheinen. Er will den Expräsidenten Bernhard Bauer vor dem außerordentlichen DHB-Bundestag am 26. September zum Rücktritt vom Rücktritt bewegen. Aus durchaus persönlichem Interesse – er bringt sich so in Position für einen Posten zu angenehmen Konditionen im neuen Präsidium, den ihm Hanning verwehrte.

Mit seinen Aussagen hat Brand weder sich noch dem Handball einen Gefallen getan, im Gegenteil: Er demontiert sein Denkmal und weckt den Eindruck, dass ihm die Zukunft seines Sports ebenso egal ist. Das kann, nein, das will man sich gar nicht vorstellen angesichts seiner Verdienste.

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