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Mathew Leckie (r.) behauptet den Ball gegen Augsburgs Philipp Max.

© Annegret Hilse/dpa

Update

2:2 gegen den FC Augsburg: Hertha BSC gelingt ein starkes Comeback

Hertha liegt gegen Augsburg 0:2 zurück - und schafft doch den Ausgleich. Das Remis fühlt sich wie ein kleiner Sieg an.

Ganz am Ende hätte man meinen können, im Olympiastadion hätte sich ein grandioses Fußballspiel eines noch grandioseren Gastgebers zugetragen. In der blau-weißen Ostkurve tanzten die Spieler von Hertha BSC auf der Tartanbahn, in den Rängen hüpften die Anhänger des Vereins in seliger Wallung. Dass sich diese Bilder nach einem 2:2 (0:1) gegen den FC Augsburg zutrugen, lag an diesem Nachmittag ausschließlich an der nackten Chronologie des Spiels, die bis sechs Minuten vor dem Abpfiff den Gastgeber aussichtslos sah. Doch eine famose Aufholjagd mit zwei Toren brachte den Berlinern noch einen Punkt, der sich besser anfühlte als gedacht.
„So ein Spiel kann auch 0:4 verloren gehen. Respekt vor der Moral, die meine Mannschaft am Ende zeigte“, sagte hinterher Pal Dardai, „denn die erste Halbzeit kannst du in die Tonne schmeißen.“

Bereits unter der Woche, nach ein paar guten Trainingseinheiten, hatte Herthas Trainer so eine Vorahnung gehabt. Das anstehende Spiel gegen den FCA werde niemals 0:0 enden. Dardai lehnte sich weit aus dem Fenster. Am Samstagnachmittag musste er nun bei schönstem Fußballwetter mitansehen, wie richtig er mit seiner Vorahnung lag. Zunächst allerdings nicht so wie gemeint. Bis kurz vor dem Ende lag seine Mannschaft 0:2 hinten. Doch dann kam Hertha innerhalb von drei Minuten mit einem Doppelschlag zurück. Erst verkürzte der eingewechselte Vedad Ibisevic vom Elfmeterpunkt, kurz darauf traf dessen Sturmpartner Davie Selke zum 2:2. Als dann auch noch der Augsburger Marcel Heller die Rote Karte sah, lag sogar noch ein Siegtreffer in der Luft. Allein es fehlte etwas an Zeit. „Wenn das Spiel zehn Minuten länger geht, gewinnen wir“, sagte Dardai, „wir waren psychologisch im Vorteil – so ist Fußball.“

Die Fans von Hertha BSC hatten ihre Mannschaft zur Halbzeitpause mit einem Pfeifkonzert in die Kabine geschickt. Zwar wissen Herthas Fans aus leidlicher Erfahrung, dass Spiele gegen den FC Augsburg nicht gerade zu fußballerischen Leckerbissen zählen, aber der zag- und zauderhafte Auftritt ihrer Mannschaft war ihnen dann doch aufgestoßen.

Nach zehn Minuten hatte der FCA das Spiel unter Kontrolle. Die Mannschaft von Trainer Manuel Baum wirkte körperlicher und wuchtiger, sie gewann mehr Zweikämpfe und überzeugte mit Engagement und Leidenschaft.
Die Berliner fanden offensiv keine spielerischen Lösungen, vielmehr spielten sie immer wieder zurück zu ihrem Torwart Rune Jarstein. Dardais Mannschaft wirkte verunsichert. Augsburg bot ein besseres Stellungsspiel, stand klug gestaffelt und gewann die zweiten Bälle. Und so kam es, dass der FCA nach einer halben Stunde verdient in Führung ging. Vladimir Darida fälschte einen Distanzschuss des Augsburger Regisseurs Michael Gregoritsch unglücklich ab. Jarstein war machtlos.

Nur einmal konnten die Berliner noch im ersten Abschnitt dem gegnerischen Tor gefährlich nahe kommen. Nachdem ein Schuss von Mathew Leckie abgeblockt wurde, kam Peter Pekarik zum Nachschuss, den aber der Augsburger Torwart Andreas Luthe aus dem Winkel wischte.

Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild kaum. Nach knapp einer Stunde musste Gregoritsch verletzungsbedingt vom Feld. Für ihn kam Sergio Cordova. Dieser war kaum auf dem Rasen, da wickelte er sich im Berliner Strafraum um Niklas Stark und erzielte wuchtig das 2:0.

Herthas Trainer wechselte offensiv ein, brachte Ondrej Duda für Pekarik, kurz darauf auch noch Vedad Ibisevic sowie seinen Sohn Palko für Skjelbred und Kalou. Das wirkte belebend auf das Spiel der Berliner. Nach einem Foul an Selke bekam Hertha kurz vor Schluss einen Strafstoß zugesprochen, den Kapitän Ibisevic zum 1:2 nutzte. Kurz darauf erzielte Selke das 2:2. Plötzlich war auch die Kurve wieder da. Und wie.

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