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Pal Dardai sitzt nur sehr selten auf seiner Bank. Der Ungar geht an der Seitenlinie mit vollem Einsatz voran.

© Bernd Thissen/dpa

Nach dem Pokalfight in Dortmund: Hertha BSC ist ein Abbild des Spielers Pal Dardai

Die Mannschaft von Hertha BSC spielt nicht immer schön, ist mit viel Einsatz und Motivation aber in die erweiterte Spitze vorgedrungen. Das hat vor allem mit ihrem Trainer zu tun. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christoph Dach

Zehn Monate sind im Leistungssport eine extrem lange Zeit, in der viel passieren kann. In der sich Verhältnisse ändern, Abstände verkürzen und Entwicklungen stoppen oder beschleunigen lassen. Jüngstes Beispiel: das Achtelfinale des DFB-Pokals zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund. Vor knapp einem Jahr waren die Berliner vor heimischer Kulisse noch chancenlos, 0:3 hieß es damals. Ganz anders als am Mittwoch, als Hertha lediglich die Coolness beim Elfmeterschießen fehlte.

Wenn Hertha in Pokal oder Bundesliga bei den Großen antritt, ob in München, Dortmund, Gelsenkirchen oder sonst wo, ist der Ausgang der Partie im Normalfall: offen. Hertha geht in der Regel nirgends mehr unter. Selbst wenn das Ergebnis – siehe Mittwoch – nicht stimmt, Einsatz und Wille stimmen immer. Das geht vor allem auf Trainer Pal Dardai zurück. Sein Team spielt recht vorhersehbar und nicht immer schön, aber der Ungar hat es geschafft, der Mannschaft eine Struktur zu geben. Er kennt seinen Kader und weiß, was er von ihm verlangen darf – ein gutes Spiel gegen den Ball etwa, eine klare Raumaufteilung, mannschaftliche Geschlossenheit.

Diese Formel ist ein Abbild des Spielers Pal Dardai, der von sich selbst sagt, dass er nie das größte Talent war, aber fleißig, giftig, motiviert und willig. Einer, den man als Mitspieler lieben musste und als Gegner leicht verteufeln konnte. Sinngemäß ist auch das von vielen gegnerischen Trainern zu hören: Hertha spielt eklig, dreckig, borstig. Was im echten Leben nach übler Beleidigung klingt, sollten die Fußballer von Hertha BSC und ihr Trainer als Lob verstehen. Schließlich sind sie damit in die erweiterte deutsche Fußball-Spitze vorgedrungen. Hertha ist gewissermaßen: furchtbar erfolgreich.

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