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Verrenkt und verrannt. Herthas Maximilian Mittelstädt (l.) und Augsburgs Sergio Cordova teilen sich die Punkte.

© Jörg Carstensen/dpa

Hertha BSC: Nur 2:2 gegen den FC Augsburg

Die Berliner kommen gegen den Tabellen-14. nicht über ein Unentschieden hinaus. Enttäuschend ist auch die Kulisse im Olympiastadion.

Wer am Dienstagabend den Besuch des Olympiastadions dem eines Weihnachtsmarktes vorgezogen hatte, wusste am Ende nicht, ob er damit goldrichtig oder doch völlig falsch gelegen hatte. Das taten nur 27.939 Zuschauer, die Herthas letztem Heimspiel des Jahres gegen den FC Augsburg beiwohnen wollten – die Minuskulisse in dieser Spielzeit für die Berliner.

Am Ende mischten sich Applaus und Pfiffe gleichermaßen, das Spiel ging 2:2 (2:2) aus. Das half keiner der beiden Mannschaften – und dem Publikum wohl auch nicht. Die Berliner, die sich mehr ausgerechnet hatten, verpassten ihren fünften Heimspielsieg und eine Verbesserung in der Tabelle, die Gäste aus Augsburg warten weiterhin auf einen Befreiungsschlag. „Es war ein richtiger Fight, ein Arbeitstag“, sagte Trainer Pal Dardai, „wir haben wieder Tore verschenkt, einfach unnötig.“

Wenn in einem Fußballspiel viele Tore fallen, hat das zweierlei Gründe. Entweder gab es ein fußballerisches Fest – oder aber es gab ein Fest mit vielen fußballerischen Fehlern. Letzteres war an diesem Abend im Olympiastadion zu bestaunen. Doch wenn Tore fallen, stimmt meist der Unterhaltungswert. In der Vergangenheit waren die Spiele dieser beiden Teams oft genug zäh, eng und vor allem torarm.

In der vorweihnachtlichen Ausgabe von 2018 fielen bereits in der ersten Halbzeit vier Tore, schön gleichmäßig verteilt. Das Anfangs- und Enddrittel des ersten Abschnitts gehörten dabei den Gästen, die in beiden Abschnitten jeweils ein Tor schossen. Das Mittelstück gehörte den Berlinern, die mit einem Doppelschlag erst ausgeglichen und kurz darauf sogar in Führung gegangen waren. Mit 2:2 ging es aber in die Pause.

Pal Dardai hatte im Vergleich zur Auswärtsniederlage in Stuttgart drei Veränderungen vorgenommen. Peter Pekarik, Ondrej Duda und Arne Maier rotierten für Vladimir Darida, Per Skjelbred und Vedad Ibisevic in die Startelf. Und so brauchte Hertha ein Weilchen, um ins Spiel zu kommen. Gleich beim ersten Eckball gegen sich schluckten die Berliner das 0:1 durch einen Kopfball von Martin Hinteregger. Gleich drei Herthaner – Mathew Leckie, Maximilian Mittelstädt und Jordan Torunarigha – waren unter der Hereingabe hindurchgesprungen.

Zweite Hälfte beginnt hektisch und fehlerhaft

Hertha hatte sichtbar Mühe, die Spielkontrolle zu erlangen. Anfangs wirkte es so, als hätte der Gast einen Spieler mehr auf dem Rasen. Doch Dardais Mannschaft biss sich ins Spiel. Nach knapp einer halben Stunde erzielte Leckie das 1:1, indem er von Selke bedient worden war und Torwart Andreas Luthe tunnelte.

Nur drei Minuten später nahm Valentino Lazaro Fahrt auf, seinen wuchtigen Schuss parierte Luthe mit einem Arm, doch der Ball fiel Duda vor die Füße, der Hertha mit seinem siebten Saisontor in Führung schoss. Allerdings hatte er auch etwas Abschlussglück, dass sein Schüsschen unter Luthes Körper durchflutschte.

Schließlich nutzen die Augsburger in der Schlussphase der ersten Halbzeit ein Gewusel im Strafraum der Berliner zum 2:2. Alfred Finnbogason hatte zwei Herthaner aussteigen lassen und klug zurückgelegt. Den Ball spitzelte dann Ja-Cheol Koo durch Fabian Lustenbergers Beine hindurch ins lange Toreck.

Die zweite Hälfte begann ebenso hektisch und fehlerhaft wie die erste. Positiv war, dass beide Mannschaften mit Elan dabei waren, aber dieser schützt bekanntlich nicht vor Ungenauigkeit. So richtig bekam jedenfalls keine Mannschaft fußballerische Struktur in ihr Spiel.

Herthas Trainer reagierte nach gut einer Stunde. Für Duda, an dem das Spiel weitgehend vorbei lief, kam Darida. Doch auch mit ihm nahm an diesem Abend die Zahl der unvollständigen Pässe auf Seiten der Berliner nicht ab. Allerdings hatten auch die Gäste mit der Präzision so ihre Schwierigkeiten. Auf eine echte Torchance warteten die Zuschauer bis zur 70. Minute vergebens.
Danach ersetzte Ibisevic den bis dahin glücklosen Selke, der allerdings so gut wie kein verwertbares Anspiel bekam. Gleiches ließe sich dann auch von seinem Nachfolger berichten, der ebenso in der Luft hing. Hertha schaffte es kaum noch, gefährlich in die gegnerische Endzone einzudringen. Augsburg gewann mehr Zweikämpfe und hatte letztlich auch mehr Spielanteile. Und so müssen die Berliner mit dem einem Punkt zufrieden sein.

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