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Kommentar: Hertha, das ist hart

Kann das wirklich wahr sein? Michael Rosentritt kritisiert Artur Wichniareks Rückkehr nach Berlin.

Hertha holt Artur Wichniarek zurück. Den Artur Wichniarek? Kann das wirklich wahr sein?

Also gut: Wenn man dem Transfer Wichniareks von Bielefeld nach Berlin etwas Positives abverlangen will, dann, dass Hertha damit eine Überraschung gelungen ist.

Artur Wichniarek mag ein guter Junge sein. Er kennt die Bundesliga bestens, und die Bundesliga kennt ihn. In der vergangenen Saison hat er ein paar Tore geschossen für Bielefeld. Wenngleich auch fast nur in der Hinserie. In der Rückrunde, obwohl er beinahe alle Spiele bestritten hat, war er wieder so ungefährlich vor dem Tor wie in seiner ersten Berliner Zeit. Ihm deshalb die Schuld am Abstieg der Arminia zuzuweisen, wäre bösartig. Ihn andererseits als Lösung für Herthas akutes Stürmerproblem anzusehen, wäre absurd.

Als Hertha es 2003 schon einmal mit Artur Wichniarek versuchte, hatte der sich mit zuvor zwölf Toren für Bielefeld empfohlen. Dieses Mal sind es 13. Wo ist da die Entwicklung? Und ist Wichniarek nicht 32 Jahre alt?

Dieser Transfer hätte sitzen müssen. Nach dem Wegfall von Marko Pantelic und Andrej Woronin war der Einkauf eines Torgaranten überaus bedeutend. Gemessen daran werden die Fans ernüchtert sein. Natürlich müssen Transfers einer hauptsächlich sportlichen Logik folgen. Dabei ist es nachvollziehbar, aus zwei Stürmern für die kommende Saison einen zu machen. Vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Situation ist es vielleicht sogar zwingend geboten. Aber muss es einer sein, der weder als Kopfballspezialist noch als kreativer Vollender in vorderster Spitze bekannt ist?

Klamm zu sein ist keine Schande. Keine Ideen zu haben ist gefährlich.

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