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© dpa

Saison-Endspurt: Hertha will punkten für die Planung

Mit dem Spiel bei Hannover 96 beginnt für Hertha BSC der Endspurt im Kampf um einen Platz für die Champions League.

Josip Simunic hatte vor der Abreise nach Hannover einen besonderen Satz gesagt. Im Auswärtsspiel gegen Hannover 96 „wird sich zeigen, was wirklich in uns steckt“. Der Abwehrspieler von Hertha BSC wird heute für den verletzten Arne Friedrich die Kapitänsbinde tragen und die Mannschaft aufs Feld führen. Jedem einzelnen Spieler müsse klar sein, wie wichtig das Spiel ist. Simunic: „Wir müssen positiv denken, dann können wir den Traum am Leben erhalten.“

Die Verwirklichung des Traums ist nach zwei Niederlagen in Folge ins Wanken geraten. In der Tabelle ist Hertha auf den dritten Platz gefallen, zudem wird Friedrich nach seiner Meniskusoperation mindestens vier Wochen ausfallen. Auch Marko Pantelic ist für das Spiel in Hannover nicht einsetzbar. Der Stürmer hat Probleme mit den Adduktoren. „Wir können es uns nicht aussuchen“, sagt Trainer Lucien Favre. Da Marc Stein seine Sperre abgesessen hat, wird vermutlich Steve von Bergen für Friedrich in die Innenverteidigung rücken. „Wir schauen nicht so sehr auf den Gegner. Wir müssen nach den Niederlagen ein paar Dinge korrigieren, dann sind wir in der Lage, Hannover zu schlagen“, sagt Favre.

Ein Sieg in Hannover könnte richtungsweisend sein. Die nächsten Gegner heißen Bremen, Hoffenheim und Hamburg. In diesen Spielen wird sich vermutlich entscheiden, ob Hertha in der kommenden Saison international spielen wird – vor allem wo: in der Champions League oder im Uefa-Cup?

Im Hintergrund laufen längst die Planungen für die kommende Saison. Beschlossen ist, dass Hertha im Sommer einen Transferüberschuss von rund fünf Millionen Euro erzielen muss. Zudem soll der Etat für das spielende Personal von derzeit 31 auf 28 Millionen Euro gesenkt werden. An diesem Plan würde sich nur etwas ändern, wenn Hertha die Champions League erreichen sollte. Der Meister und der Tabellenzweite sind direkt für diesen Wettbewerb startberechtigt, der Tabellendritte muss eine Qualifikation mit Hin- und Rückspiel erfolgreich überstehen. Allerdings findet das Rückspiel erst am 25. oder 26. August statt. Bis zum Transferschluss am 31. August bliebe so extrem wenig Zeit für Zukäufe. „Das ist nicht gemütlich“, sagt Favre. Am liebsten würde der Trainer überhaupt nicht über dieses Thema sprechen, weil es zu viele Variable gibt. Sollte Hertha tatsächlich an das große Geld kommen, also die Champions League erreichen, könnte Hertha mit gesicherten Einnahmen in Höhe von 15 bis 17 Millionen Euro rechnen. Dann wäre ein Spieler wie beispielsweise Lucas Barrios finanzierbar. Wie zu erfahren ist, hat Hertha bereits die Möglichkeiten eines Transfers des 24-jährigen Stürmers von Colo Colo (Chile) ausgelotet. Die Ablöse des Südamerikaners soll bei fünf Millionen Euro liegen. Hertha beschäftigt sich intensiv mit der Suche nach geeignetem Personal. Denn ob Andrej Woronin bleibt, ist ungewiss. Bekanntlich ist der Ukrainer von FC Liverpool nur ausgeliehen. Hertha hat dem 29-Jährigen noch kein Vertragsangebot unterbreitet. Deshalb sondiert auch Woronin den Markt. „Das ist völlig legitim, aber das heißt ja nicht, dass Andrej auch woanders unterschreibt“, sagt Herthas Manager Dieter Hoeneß. „Wir können ihm noch keine Garantie bieten. Ich hoffe, dass Andrej sich erst dann entscheidet, wenn wir so weit sind.“ Ein Kauf Woronins inklusive seines Millionengehalts ist für Hertha nur dann realisierbar, wenn die Champions League erreicht wird. Andernfalls wäre ein Transfer Woronins „wirtschaftlich nicht darstellbar“, wie Herthas Präsident Werner Gegenbauer sagte.

„Ich weiß genau, was wir brauchen“, sagt Favre, will aber aus Respekt dem jetzigen Kader gegenüber nicht näher darauf eingehen. Jetzt gehe es darum, das Optimale aus der laufenden Saison zu machen. In Hannover könne jeder Werbung in eigener Sache betreiben.

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