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Handball: Heuberger ist frustriert

Handball-Bundestrainer Martin Heuberger beklagt einmal mehr die Belastung seiner Spieler und sorgt sich um die EM-Ausscheidung. Er wünscht sich ein Entgegenkommen der Vereine und mehr Erholung für dieProfis.

Eine Mini-Revolte in der Kabine hat den Bundestrainer aufgeschreckt: Fünf Wochen vor der finalen EM-Ausscheidung haben die angeschlagenen und ausgelaugten Profis aufbegehrt und den Bundestrainer um Schonung gebeten. Und Martin Heuberger schlug nach dem 27:24-Länderspiel-Sieg gegen Slowenien am Sonntag in Dessau-Roßlau Alarm. „Heute in der zweiten Halbzeit habe ich echt ein Problem gehabt, noch eine Mannschaft zu finden. Denn in der Halbzeit haben doch einige Spieler Bedenken erhoben. Ich habe da gewisse Sorgen, weil die Liga jetzt noch fast vier Wochen dauert“, sagte der Coach.

In der engen und mit 3200 Zuschauern zum Bersten gefüllten Anhalt Arena kämpften die Spieler nicht nur gegen den agilen Kontrahenten, sondern ebenso wacker gegen ihre körperlichen Probleme. „Viele Spieler sind angeschlagen“, beklagte Heuberger und blickte mit Sorgenfalten auf die kommenden Wochen mit den Entscheidungen in der Meisterschaft, der Champions League und im EHF-Pokal: „Da sind noch einige Spiele zu bestreiten.“ Nach dem Ende der Club-Spiele geht es für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) einmal mehr um die Zukunft. Am 12. Juni in Podgorica gegen Montenegro und drei Tage darauf in Aschaffenburg gegen Israel sichern zwei Siege die Teilnahme an der EM 2014 in Dänemark. „Ich hoffe, dass wir trotzdem eine halbwegs frische Mannschaft bekommen, die wir auch brauchen werden, um diese zwei Spiele zu gewinnen.“ Der Bundestrainer setzt nun auf den Schulterschluss mit den Vereinen. Er wünscht sich, dass die Spieler trotz allen Engagements für die Ziele ihrer Arbeitgeber auch ausreichend Erholungsphasen bekommen. „Sicherlich haben sie noch jede Menge Spiele und da sollen sie auch volle Pulle gehen. Das ist überhaupt keine Frage. Aber ich denke, man kann das sicherlich dosieren, kann auch regenerieren. Da kann ich nur an die Vereine appellieren, uns in der Hinsicht zu unterstützen, so wie ich es auch mit den Vereinen gemacht habe“, sagte Heuberger.

Er hatte in den beiden Vergleichen mit Slowenien alle Spieler eingesetzt, um die Belastung möglichst breit zu verteilen. Aus seiner Sicht ist er damit in Vorleistung gegangen und erwartet nun eine Gegenleistung vonseiten der Vereine. „Ich hoffe, dass ich jetzt auch was zurückbekomme“, gab er zu. (dpa)

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