Sport: Hildebrand hält Stuttgart im Rennen Dank seines Torwarts siegt der VfB 3:2 in Mainz
Timo Hildebrand schaute kurz mit ernstem Blick in die Runde, dann stellte er unmissverständlich klar: „Wir können über das Spiel reden, aber über sonst nichts.“ Der Torhüter wollte weder dazu Stellung nehmen, warum er in dieser Woche ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim VfB Stuttgart ausgeschlagen hatte, noch, bei welchem Verein er denn demnächst zwischen den Pfosten zu stehen gedenkt.
Timo Hildebrand schaute kurz mit ernstem Blick in die Runde, dann stellte er unmissverständlich klar: „Wir können über das Spiel reden, aber über sonst nichts.“ Der Torhüter wollte weder dazu Stellung nehmen, warum er in dieser Woche ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim VfB Stuttgart ausgeschlagen hatte, noch, bei welchem Verein er denn demnächst zwischen den Pfosten zu stehen gedenkt. Widmen wir uns also dem Spiel in Mainz, in dem Hildebrand ebenfalls eine Hauptrolle spielte. Der Nationaltorwart hatte großen Anteil daran, dass der VfB Stuttgart 3:2 (0:1) gewann und dadurch seine Titelchancen wahrte.
Abgesehen von Hildebrands Paraden trat der VfB allerdings keineswegs souverän am Mainzer Bruchweg auf. Schwerfällig und wenig ausgeschlafen wirkten die Stuttgarter vor allem in der ersten Halbzeit. Mainz stand kompakt, verlagerte sein Spiel immer weiter nach vorn und kam schon nach zehn Minuten zum Erfolg. Fabian Gerber ließ Timo Hildebrand keine Chance – allerdings stand der Mainzer bei der Aktion klar im Abseits. „Speziell in der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan. Wir wussten zwar, was uns erwartet, aber trotzdem haben wir das Spiel nicht in den Griff bekommen“, gab VfBTrainer Matthias Sammer zu. Nach den Niederlagen in der Vorbereitung habe seine Mannschaft zu Beginn nicht genügend Selbstvertrauen gehabt, „aber ich wusste, dass wir in kurzer Zeit ein Spiel drehen können“.
Allerdings war Stuttgart bei diesem Vorhaben auf ein Geschenk des Mainzer Torwarts Dimo Wache angewiesen. Nach einer Ecke des überragenden Aliaksandr Hleb prallte der Ball unglücklich an Waches Brust und von dort ins Tor. „Das sah natürlich saudumm aus, aber ich konnte nicht mehr reagieren. Das war der Knackpunkt für unsere Niederlage“, sagte Wache. Trainer Jürgen Klopp machte dem Torwart keine Vorwürfe: „So ein Tor kassieren wir in 100 Jahren nicht mehr.“
Seine Spieler aber verloren ein paar Minuten lang den Überblick – und das Spiel. Hleb erzielte kurz darauf die Stuttgarter Führung, nur wenig später setzte er Cacau in Szene, der zum 3:1 traf. „Hleb war der gravierende Unterschied in diesem Spiel“, sagte Klopp. Sein Kollege Sammer machte hingegen Hildebrand als Sieggaranten aus: „Timo hat eine ausgezeichnete Leistung gebracht.“ In Anbetracht der Pfiffe von den eigenen Fans, die er bei jedem Ballkontakt über sich ergehen lassen musste, war das keine Selbstverständlichkeit. Beim 2:3 durch Christoph Teinert hatte er keine Abwehrmöglichkeit.
Ernsthaft in Gefahr geriet der VfB nach diesem Treffer in der Schlussphase nicht mehr, und das ärgerte Jürgen Klopp. „Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir in der 73. Minute das 2:3, in der 83. das 3:3 und dann in der 93. Minute das 4:3 machen“, sagte der Mainzer Trainer. Für seine Mannschaft war die vierte Niederlage in Folge ein denkbar schlechter Start in die Rückrunde. Klopp: „Trotzdem bin ich zufrieden, denn meine Spieler haben gezeigt, dass sie noch kicken können.“ Jetzt müssen sie nur bald zeigen, dass sie auch noch Spiele gewinnen können.
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