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Hunderte Zuschauer an der Dahme: „Flotter Dreier“ gewinnt den Union-Drachenboot-Fun-Cup in Grünau
Die Veranstaltung des Köpenicker Bundesligisten fand am vergangenen Wochenende zum 21. Mal statt auf der Olympia-Regattastrecke. Knapp 70 Fanclubs waren dabei.
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Am vergangenen Sonntag war es mal wieder so weit: Der „Verein Infizierter Rotweißer Union-Supporter“ (kurz Eiserner V.I.R.U.S.) lud zusammen mit dem 1. FC Union Berlin und dem Bezirk Treptow-Köpenick zum 21. Union-Drachenboot-Fun-Cup an die Olympia-Regattastrecke nach Grünau. Der Einladung des Eisernen V.I.R.U.S. folgten Vertreter der Ultras, aber auch einige Union-Fanclubs.
Selbst aus Norwegen und Wales reisten Anhänger an, um sich mit maximal 18 weiteren Unionern in ein Drachenboot zu setzen und zu versuchen, irgendwie gleichmäßig paddelnd – vor allem nicht kenternd – ins Ziel zu gelangen.
Zusammen mit dem Weihnachtssingen der Unioner im Stadion An der Alten Försterei jährlich am 23. Dezember ist der Drachenboot-Fun-Cup das bekannteste und größte Fan-Event im Jahreskalender eines jeden Unioners. Beide Veranstaltungen fanden zum ersten Mal im Jahr 2003 statt. „Der V.I.R.U.S. hat es mal wieder geschafft, ein Megaevent auf die Beine zu stellen, sodass mehr als 1000 paddelwillige Unioner reibungslos ihre Rennen fahren konnten und viel Spaß hatten“, sagte ein Teilnehmer vom Unioner Fanklub „Grenzenlos Eisern“.
Da der Andrang zum Drachenboot-Cup stets groß ist, mussten sich die Teams bereits zu Beginn des Jahres anmelden, um am letzten Augustwochenende teilnehmen zu können. Insgesamt meldeten sich 66 Unioner Drachenboot-Teams an, um die 200-Meter-Speedstrecke so schnell wie möglich zu absolvieren. Auch bei dieser Ausgabe wurde am Start in die beiden Ligen „Amateure“ und „Profis“ unterteilt, sodass es zu einem ausgeglichenen Kräftemessen kam.
Als Profis gelten die 15 schnellsten Boote des Vorjahres, wobei die Plätze elf bis 15 aus der Profi-Liga im kommenden Jahr wieder bei den Amateuren unterwegs sein werden und im Gegenzug die besten fünf der Amateure – also des restlichen Starterfeldes – im kommenden Jahr sich mit den Profis messen können. Wer die 200-Meter-Strecke unter einer Minute schafft, hat dabei große Chancen, zu den besten 15 Teams zu gehören.
Ob Profis oder Amateure, so haben doch alle Teams eine Gemeinsamkeit: sie trainieren wenig, sporadisch oder überhaupt nie – einzig der Spaß, sich zusammen in ein großes Drachenboot mit 18 Gleichgesinnten zu setzen, das vollbesetzte Boot in Schwung zu bringen und unter Aufbietung aller Kräfte 200 Meter weit ins Ziel zu paddeln, zählt.

© Ralf Politz
Dass das Thema Gewicht bei Unionern nicht ganz unwichtig ist, zeigt das Beispiel des Union-Fanclubs „Eiserne Kubik-Elfen“. Um dort Mitglied zu werden, muss man nicht nur Unioner sein, sondern ein Mindestgewicht von 100 Kilogramm auf die Waage bringen. Frauen können ab 80 Kilogramm dabei sein. Sitzen die maximal 18 Teilnehmenden schließlich im Drachenboot, befindet sich die Wasserlinie ziemlich gefährlich am oberen Rand des Bootes. Dieses dann in Schwung zu bringen, kostet schon einiges an Kraft und Willen.
Offizielles Boot und U 19 von Union nahmen ebenfalls teil
Das Spektakel auf der Dahme war nicht nur ein Anziehungspunkt für Berliner, die es mit dem Köpenicker Club halten, sondern auch hunderte Zuschauer, die einfach Spaß am Drachenboot haben, säumten die Rennstrecke. Traditionell nahmen ein offizielles Boot des 1. FC Union sowie die U 19 des Bundesligisten an der Regatta teil. Aufgrund mangelnder Trainingseinheiten in einem Drachenboot starteten beide Teams in der Liga der Amateure.
Auch mit einem eigenen Drachenboot am Start war das Team „Eisern Inklusion“ mit Rollifahrern an Bord sowie die Mannschaft von „Nüchtern betrachtet“. Laut Facebook-Seite des Teams handelt es sich hierbei um „eine Gruppe von Unionern, die ein Suchtproblem (jeder Art) haben oder hatten. Wir möchten uns jenen Fans in unserer Unionfamilie widmen, die sich im ‚Abstiegskampf‘ befinden, ihn verhindern wollen oder ihn bereits geschafft haben“.
Das Finale der fünf bestplatzierten Drachenboote fuhren die Teams „Flotter Dreier“, „OhNassis“, „12555 Köpenick“, „VSG Wuhlheide“ sowie „Dreki Ragnarök“ untereinander aus, mit dem besseren Ende für das Boot „Flotter Dreier“. Mit einer Siegerzeit von 51,61 Sekunden im Finallauf durften sie am Ende den Pokal in Empfang nehmen.
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