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Sport: Im Frühling in Paris

Agassi will mit seiner Frau spielen – falls er in Melbourne siegt

Melbourne (Tsp/dpa). Steffi Graf, Deutschlands erfolgreichste Tennisspielerin, könnte bald zwei Probleme haben. Das eine ist: Vielleicht muss sie im Frühling – vier Jahre nach dem Ende ihrer Karriere – wieder professionell Tennis spielen. Das zweite: Sie wird ihrem potenziellen Doppelpartner nur schwer vermitteln können, dass seine Idee keine besonders gute ist. Steffi Graf hat 1999 nämlich schon praktiziert, was ihr Ehemann Andre Agassi mit ihr vorhat. Agassi will mit Graf bei den French Open im Mai in der MixedKonkurrenz antreten, sollte er die Australian Open gewinnen. Auszuschließen ist das nach Agassis souveränem Viertelfinalsieg gegen den Franzosen Sébastien Grosjean nicht mehr. Sollte sich Steffi Graf der Idee ihres Mannes widersetzen wollen, könnte Agassi seine Frau daran erinnern, dass sie 1999 in Wimbledon ebenfalls als noch Aktive mit dem bereits in den Ruhestand getretenen John McEnroe Mixed gespielt hat – und sogar bis ins Halbfinale kam.

Agassi stellte ausdrücklich fest, dass es sich nicht um einen Scherz handelt. In einem Interview mit dem früheren Doppel-Weltklassespieler Mark Woodforde für die Internet-Homepage der Australian Open (www. ausopen.org) sagte der Amerikaner: „Offiziell, und du bist der Erste, der das erfährt: Wenn ich hier gewinne, muss Steffi mit mir Mixed spielen. Ihr könnt das drucken, und ich werde mich daran halten.“

Damit es zum gemeinsamen Auftritt des erfolgreichsten Tennis-Ehepaares in Paris kommt, muss Agassi im Halbfinale zunächst Wayne Ferreira schlagen. Der Südafrikaner besiegte in der Runde der letzten acht überraschend den spanischen French-Open-Finalisten Juan Carlos Ferrero mit 7:6, 7:6, 6:1 und steht damit zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder im Halbfinale eines Grand- Slam-Turniers.

Andre Agassi und Steffi Graf, die sich zurzeit mit dem gemeinsamen Sohn Jaden Gil in Australien aufhält, sind seit Oktober 2001 verheiratet. Graf hatte ihre Karriere am 13. August 1999 nach dem Gewinn von 23 Grand-Slam-Titeln – davon 22 im Einzel – beendet. In jenem Jahr hatte sie bei den French Open die Schweizerin Martina Hingis in einem dramatischen Finale besiegt und in Wimbledon das Endspiel gegen die Amerikanerin Lindsay Davenport erreicht. Um sich ganz auf dieses Finale konzentrieren zu können, hatte sie das Mixed-Halbfinale an der Seite von John McEnroe abgesagt. McEnroe war damals über diese Entscheidung nicht besonders erfreut.

Über den aktuellen Leistungsstand seiner Frau informierte Agassi die 15000 Zuschauer in der Rod-Laver-Arena von Melbourne bereits nach dem 6:3, 6:2, 6:2 über Grosjean. Offensichtlich muss man keine Sorgen haben, dass sich das Ehepaar im Frühjahr in Paris blamieren könnte: „Sie ist in großer Form“, sagte Agassi zur Freude der Zuschauer. „Sie gewinnt immer gegen mich, weil ich es nicht schaffe, mit meinen Augen auf den Ball zu schauen.“  

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