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Sport: Im Spiegel des Tages: Zwei Seiten, ein Interesse

Man stelle sich vor, es ist Formel 1, und keiner geht hin. Ein Scherz?

Man stelle sich vor, es ist Formel 1, und keiner geht hin. Ein Scherz? Gibt es plötzlich Solidarität, wenn es um die ureigensten Probleme der Fans geht? Wer daran glaubt, der lässt die Tatsachen außer Acht. Die Anhängerschaft der Schumacher und Co. ist von vornherein zweigeteilt, wird allein schon deshalb zu keinem einheitlichen Votum zu bewegen sein. Ein Teil der Fans lässt sich für sehr viel Geld an den Rennstrecken von der PS-Szene fesseln, der viel größere aber per TV im eigenen Wohnzimmer.

Um die Belange der TV-Konsumenten geht es, die noch ohne Extragebüren dabei sein können. Wenn EM.TV und die Kirch-Gruppe sich durchsetzen würden, zu den bisherigen 50 Prozent von EM.TV an der Formel-1-Holding Slec sogar noch weitere 25 Prozent übernehmen könnten, dann wäre es mit der Zeit des Free-TV wohl vorbei.

Dass sich die Autofirmen dagegen wehren, verwundert nicht. Sie wollen eine solche Konstellation mit ihrer Macht verhindern, drohen sogar schon mit einer eigenen Formel-1-Serie. Ob es ihnen dabei erster Linie um die Fans geht, ist nicht einmal von erstrangiger Bedeutung. Sie erwarten, dass die Kirch-Gruppe ihre Exklusivität an der Berichterstattung ausnutzen und damit der Formel 1 starken finanziellen Schaden zufügen wird. Und das schreckt ihre Sponsoren zwangsläufig ab. Die Hersteller befürchten deshalb bereits das Ende der Formel 1, wenn ein Medienkonzern darin die Macht übernehmen würde.

So gleichen sich zwangsläufig die Interessen der Fans mit denen der Hersteller der Boliden ihrer Idole. Deshalb kann diese Konstellation für beide Seiten eigentlich nicht günstiger sein.

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