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Ich bin Roger. Kluge (l.) und Peter Schep fahren zum ersten Mal miteinander.

© dpa

Berliner Sechstagerennen: In der Spitze angekommen

Roger Kluge und Peter Schep holen bei den Sixdays in Berlin auf. Vor dem letzten Abend sind sie eines von fünf Teams mit hervorragenden Chancen auf den Gesamtsieg.

Roger Kluge gab sich die größte Mühe. Bei den ersten Wertungssprints am Montagabend trat er in die Pedalen, er kämpfte, mit letzter Kraft schob er sich bis in die Spitze, aber am Ende reichte es doch nicht ganz. Einer war wieder schneller: Kenny de Ketele, der belgische Weltmeister, der gemeinsam mit Luke Roberts lange die Führung in der Gesamtwertung beim Berliner Sechstagerennen inne hatte. Später, bei der großen Jagd, das gleiche Bild. Kluge und Schep mussten als Zweite Franco Marvulli und dem gebürtigen Berliner Andreas Müller den Sieg überlassen.

Egal welche Anstrengungen Roger Kluge, 26, und sein niederländischer Partner Peter Schep, 35, auch unternahmen, für die Spitzenposition hat es in den vergangenen fünf Tagen nicht gereicht. Trotzdem haben die beiden noch alle Möglichkeiten auf den Gesamtsieg. Fünf Teams gehen rundengleich in den heutigen letzten Abend, getrennt werden sie nur durch ihre unterschiedlichen Punktzahlen.

Die großen Gewinner am Montag waren Robert Bengsch und Marcel Kalz. Das Duo fuhr vom fünften auf den ersten Platz und ist nun das Team, welches es heute zu schlagen gilt. Dahinter liegen de Ketele/Roberts, gefolgt von Kluge/Schep und Marvulli/Müller. Selbst Robert Bartko und sein junger Partner Theo Reinhardt können es heute noch bis ganz nach vorn schaffen. Die Zuschauer erwartet heute ein ähnlich spannendes Finish wie im vergangenen Jahr, als sich die Australier Leigh Howard und Cameron Meyer erst in der letzten Runde den Sieg holten.

Roger Kluge gibt sich vor dem letzten Tag optimistisch. Er sagt: „Noch ist alles drin. Wir werden immer besser.“ Das lässt sich auch an den Resultaten ablesen, nach schleppendem Beginn haben sich Kluge und Schep bis in die Spitzengruppe gekämpft.

Vor zwei Jahren, damals noch als Partner von Robert Bartko, hatte Kluge schon einmal im Velodrom an der Landsberger Allee gewonnen. „Zu Hause vor der ganzen Familie zu gewinnen, war schon etwas Besonderes“, sagt Kluge, der aus Eisenhüttenstadt stammt.

Aber Bartko fährt in diesem Jahr mit dem Nachwuchsfahrer Theo Reinhardt. In Person von Peter Schep hat Kluge dafür zwar einen Bahnradspezialisten an seiner Seite, aber beiden fehlte zu Beginn die Abstimmung, was auch an der Vorbereitung beider lag. „Peter und ich haben uns in den vergangenen Wochen auf die Straßensaison vorbereitet. Da wurde Kraft und Ausdauer trainiert, hier ist aber Kraft und Schnelligkeit gefragt“, sagt Kluge. Am Donnerstag und Freitag verloren sie Punkte, die am Ende entscheidend sein können. „Der Start war sicher holprig“, sagt Kluge. Bis dahin war das Duo noch nie zusammen ein Sechstagerennen gefahren, was Kluge aber nicht als Entschuldigung gelten lassen will. „Wir sind gestandene Profis, dass wir vorher noch nie miteinander ein Team bildeten, darf nicht als Ausrede dienen. Viele andere Teams haben eine ähnliche Ausgangssituation.“ Es ist üblich, dass die Veranstalter die Teams in jedem Jahr anders zusammenstellen, um die Spannung hochzuhalten. Das ist in diesem Jahr wieder gelungen.

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