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Blumen für die Siegerin. Malaika Mihambo jubelt nach ihrem Sieg.

© dpa / Soeren Stache

Jubiläumsausgabe vom Istaf Indoor: Große Emotionen, weite Flüge und jede Menge Rekorde

Das große Istaf-Jubiläum war ein voller Erfolg, auch weil das prominente Teilnehmerfeld hielt, was es versprach.

Stand:

Zehn persönliche Bestleistungen, 22 Saisonbestleistungen, ein Landesrekord, eine Weltjahresbestleistung und zwei Meeting-Rekorde. Die Jubiläums-Ausgabe des Istaf Indoor bot den 11.850 Fans in der Mercedes-Benz-Arena alles, was sich das Leichtathletik-Herz wünscht.

Fast hätte einer dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Unter tosendem Applaus atmete Armand „Mondo“ Duplantis zweimal durch, lief an und riss den angestrebten Weltrekord von 6,22 Metern im dritten Versuch knapp: „Es war so eng. Die Sprünge waren besser als vergangene Woche. Berlin ist einfach ein guter Platz für mich, hier springe ich immer gut. Ein großer Dank gilt den Fans, ihr habt mich super unterstützt. Es war grandios hier. Ich weiß nicht, ob ich jemals eine solche Atmosphäre erlebt habe, wie beim Istaf Indoor.“

So ganz ohne Rekord, verlässt Mondo Duplantis ein Meeting aber selten. Diesmal entthronte er ganz nebenbei die Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka. Als der Ukrainer 1994 seinen Istaf-Hochsprungrekord mit 6,05 Metern aufstellte, war der Schwede noch gar nicht geboren. 29 Jahre später überbot der Olympiasieger mit 6,06 Meter und schrieb Istaf-Geschichte.

Der Erste und der Letzte

Auch in der Sandgrube war eine Athletin der Konkurrenz weit voraus. Olympiasiegerin Malaika Mihambo machte nur zwei gültige Sprünge, hätte aber mit beiden gewonnen. So spannend wie noch vor zwei Wochen beim Istaf in Düsseldorf, als sie mit ihrem letzten Versuch aufs Siegertreppchen sprang, machte sie es in Berlin nicht. Eigentlich war alles bereits nach dem ersten Durchgang klar. Die 6,72 Meter konnte keine Weitspringerin toppen, außer Malaika Mihambo selbst. Den besten Sprung des Abends mit 6,81 Meter machte sie in Mihambo-Manier im letzten Versuch.

Nebenan, auf der 60-Meter-Sprintbahn, gab es ebenfalls Rekorde. Die Britin Daryll Neita lief mit 7,05 Sekunden persönliche Bestzeit und schob sich auf Platz zwei der ewigen britischen 60-Meter-Bestenliste. Auch Gina Lückenkemper war kaum zu stoppen, ihre Zeit von 7,16 Sekunden war die viertschnellste ihrer Karriere.

Den emotionalen Höhepunkt des Abends bescherte Cindy Roleder. Für die Vize-Weltmeisterin von 2015 war das Istaf Indoor das letzte internationale Rennen, bevor sie am 18. Februar bei den Deutschen Meisterschaften ihre lange und erfolgreiche Karriere beenden wird. Nach ihrem Vorlauf, bei dem sie mit 8,30 Sekunden den Finaleinzug verpasste, wendete sie sich unter Tränen an die Zuschauenden „Das sind krasse Emotionen. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen für die Unterstützung bedanken. Ich habe so viel erreicht und es ist superschön, wie ich verabschiedet worden bin.“

Was Armand Duplantis noch knapp verpasste, gelang Diskuswerferin Shanice Craft später am Abend. In dem weltweit einzigartigen Wettbewerb zwischen Werfern und Werferinnen, verbesserte sie den inoffiziellen Hallen-Weltrekord im Diskuswurf, gleich zweimal. Nach 64,50 Metern im ersten Durchgang ließ Shanice Craft im zweiten 65,23 Meter folgen. Damit steigerte sie ihre eigene Bestmarke gleich um 1,20 Meter!

Auch in der Team-Wertung hatten die Sportlerinnen die Nase vorn. Mit 31:21 Punkten (inklusive drei Punkte Weltrekord-Bonus) setzten sie sich gegen das Männer-Quartett durch.

Meetingdirektor Martin Seeber zeigte sich nach der Veranstaltung zufrieden: „So schön ist die Leichtathletik. Ich möchte mich bei den Fans, unseren Partner und den herausragenden Athletinnen und Athleten bedanken. Gemeinsam haben sie dem Istaf Indoor ein emotionales und spektakuläres Jubiläum beschert.“

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