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Sport: Jugend trainiert bei Olympia

An dieser Stelle darf noch einmal an den Vater der Olympischen Spiele der Neuzeit erinnert werden, Baron Pierre de Coubertin. Vor mehr als 100 Jahren wollte er die Jugend der Welt zum sportlichen Vergleich zusammenbringen.

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An dieser Stelle darf noch einmal an den Vater der Olympischen Spiele der Neuzeit erinnert werden, Baron Pierre de Coubertin. Vor mehr als 100 Jahren wollte er die Jugend der Welt zum sportlichen Vergleich zusammenbringen. Aus der begeisterten Jugend der Welt, das wissen wir, sind inzwischen zum Teil ganz schön abgezockte Profis geworden. Oder um es mal anders zu formulieren: Olympia ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Jacques Rogge, hat sich nun an diese ursprüngliche olympische Idee erinnert und will – Olympia für die Jugend.

Rogge hat dabei den Baron wohl zu sehr beim Wort genommen. Denn während Coubertin mit Jugend schlicht junge Menschen meinte, will Rogge Olympia für 14- bis 18-Jährige. Es ist auch noch nicht ganz raus, ob Rogge damit an die Tradition anknüpft, oder eher dem Zeitgeist huldigt. Das Lebensmotto von heute heißt schließlich „Erfinde dich neu“, und mit seinem Plan hätte Rogge Olympia einfach neu erfunden: Weltkinderspiele mit weniger Kommerz und mehr Leichtigkeit. Rogge glaubt offenbar an die Unschuld der Jugend, mit 14 wird hoffentlich weniger gedopt als mit 28. Im Jahr 2010 soll das neue Olympia erstmals stattfinden.

Rogge wird sicher gute Antworten auf kritische Fragen haben wie die, ob er der Jugend nicht ihre Kindheit raubt, wenn sie noch früher anfangen soll zu trainieren und sich auf ein einziges Ziel zu beschränken. Vielleicht ist seine Idee aber auch einfach nur das Eingeständnis, dass die Olympischen Spiele auf ihrem Weg von Coubertin bis heute etwas verloren haben.

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