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Jürgen Klinsmann hat der US-Nationalmannschaft ein offensiveres Spielsystem verordnet.

© dpa

Kommentar: Jürgen Klinsmann ist der Mann für die Revolution

Jürgen Klinsmann hat in den USA mit elf Siegen am Stück alle Kritiker verstummen lassen. Unser Autor Sean Churchill sieht in ihm den richtigen Mann an der Seitenlinie der US-Boys.

Noch vor vier Monaten musste sich Jürgen Klinsmann Fragen zu ständig wechselnden Aufstellungen und seiner verunsicherten Mannschaft gefallen lassen. Nach einem Sommer des Erfolgs und elf Siegen am Stück fragt ihn in den USA niemand mehr danach.

Stattdessen wollten die Journalisten unlängst wissen, wie lange er gedenkt, noch Trainer der US-amerikanischen Fußball-Nationalmannschaft zu sein. „Ich hatte immer Lust, langfristig zu arbeiten“, sagte Klinsmann. Sein Vertrag sollte über 2014 hinaus verlängert werden. Denn Klinsmann ist ein Glücksfall für den amerikanischen Fußball und seine Fans.

Sie erlebten zuletzt etwas Neues, Fremdes im Nationalteam. 28:4 Tore gab es in den vergangenen acht Spielen – und das in einer Art und Weise, die beeindruckte. Der unbedingte Wille zur Offensive, der viele Jahre unter Klinsmanns Vorgängern undenkbar war, wurde zum Markenzeichen einer neu zusammengestellten Mannschaft.

Denn noch wichtiger als der Stil des Spiels ist, dass Klinsmann die Kultur im amerikanischen Fußball verändert hat. Einst wurde der Fokus zu sehr auf die heimische Liga gelegt. Klinsmann weitete den Blick, schaute gezielt auf US-Amerikaner mit Migrationshintergrund sowie auf Spieler, die in europäischen Ligen aktiv sind. Und nicht zuletzt sollten die gestiegenen Einschaltquoten im Fernsehen den US-Verband davon überzeugen, dass Klinsmann mit seiner attraktiven Spielweise auch für die kommenden Jahre der richtige Mann an der Seitenlinie ist.

Sean Churchill

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