Sport: Kaiserslautern besiegt sich selbst
Die Pfälzer dominieren in Nürnberg und verlieren trotzdem 2:3
Nürnberg - Am Ende mussten die Vorgeführten Trost spenden. Nach dem 3:2- Sieg über den 1. FC Kaiserslautern gingen die Nürnberger Javier Pinola und Iwan Sajenko zu den traurigen Männern in den gelben Trikots, um sie zu trösten, Thomas Paulus gab Halil Altintop einen anerkennenden Klaps. Es war eine der besten Vorstellungen gewesen, die die Pfälzer diese Saison abgelieferten hatten; teilweise hatten sie die Gastgeber dominiert. Eine Leistung, die trotz der beiden Tore durch Altintop nicht belohnt wurde. Dabei hatten weder das Tor von Paulus zum 2:2 noch das letzte der beiden von Robert Vittek 180 Sekunden vor Schluss die Pfälzer besiegt – sie hatten sich selbst geschlagen. Zwischen Minute 71 und 87 ließen sie gleich fünf riesige Gelegenheiten aus. Zunächst vergab Daniel Halfar allein vor dem Nürnberger Tor; Mihael Mikic, Fabian Schönheim und Ingo Hertzsch taten es ihm gleich.
Später lehnten sie sich mit ihren Kommentaren auf gegen die Wirklichkeit, die wenig Raum für Gedanken an eine Rettung lässt. „Wir haben noch vier Spiele, wenn wir die so spielen wie das heute, dann halten wir die Klasse“, sagte Kaiserslauterns Trainer Wolfgang Wolf. Sein Gegenüber Hans Meyer unterstützte ihn in dieser Haltung: „Kaiserslautern hat herzerfrischend gespielt“, sagte der Nürnberger Coach. „Wir haben glücklich gewonnen.“ Der zehnte Sieg bedeutet für die Franken praktisch den Klassenerhalt. „Wir können den Rest der Saison nun lockerer angehen“, sagte Meyer. In Kaiserslautern ist man davon weit entfernt. In der Klubzentrale oben auf dem Betzenberg wird schon längst für den Neuaufbau in der Zweiten Liga geplant.