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Sport: Kein bisschen Frieden

Verabredet ist ein Treffen der Jugend zum friedlichen Wettstreit, aber mit Verabredungen ist das so eine Sache. Ein paar Stunden vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele von Turin ist wenig von Jugend und Frieden die Rede.

Verabredet ist ein Treffen der Jugend zum friedlichen Wettstreit, aber mit Verabredungen ist das so eine Sache. Ein paar Stunden vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele von Turin ist wenig von Jugend und Frieden die Rede. Als Stargäste werden erwartet der betagte Tenor Luciano Pavarotti und die Schauspielerin Sophia Loren, auch sie schon jenseits der Siebzig. Die olympischen Fackelläufer werden von Globalisierungsgegnern mit Würmern beworfen, Kampfjets kreisen über Turin und die dänische Fahnenträgerin, eine Curling-Spielerin, soll heute von Leibwächtern eskortiert werden. Das ist eine Premiere und hat wenig mit der Rolle Dänemarks als aggressiver Wintersportnation zu tun.

Daneben streiten auch die Sportler, diesmal nicht die Damen Friesinger und Pechstein, sondern die Größen der Vergangenheit. Es geht um die Ehre, das Olympische Feuer zu entzünden. Alberto Tomba hat seine Ansprüche angemeldet, der Skiläufer, den sie auch wegen seiner wenig diplomatischen Art „La Bomba“ nannten. Heftig attackiert wird er von der Langläuferin Stefania Belmondo, die sich für die einzig würdige hält, schon wegen ihrer Herkunft, Signora Belmondo kommt nämlich aus Turin. Das Organisationskomitee macht wie immer ein Geheimnis daraus, wer der letzte Fackelträger sein wird. Die größte aller Überraschungen ist ausgeschlossen. Silvio Berlusconi wird es nicht sein. Der italienische Regierungschef hat verlauten lassen, das Protokoll sehe seine Anwesenheit bei der Eröffnungsfeier nicht zwingend vor. Wenigstens eine gute Nachricht für die Jugend und den Frieden.

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