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Severin Freund wird in Seefeld nicht dabei sein.

© Angelika Warmuth/dpa

Skispringen: Kein Platz für Severin Freund im WM-Aufgebot

Freund war Weltmeister und Olympiasieger. Zuletzt hatte er alles dafür getan, noch einmal bei der WM dabei zu sein. Es hat nicht gereicht.

Der große Traum von der WM in Seefeld ist für Severin Freund geplatzt. Der 30 Jahre alte Skispringer gehört nicht zum Aufgebot des Deutschen Skiverbandes (DSV) für die Titelkämpfe in Tirol (19. Februar bis 3. März), wie Bundestrainer Werner Schuster bestätigte. „Bei Severin ist wieder eine Knieverletzung aufgetreten, so dass er auch nicht den letzten Weltcup vor der WM am Wochenende in Willingen bestreiten kann“, sagte Schuster, der mit Freund in seiner elfjährigen Amtszeit viele gemeinsame Erfolge gefeiert hatte. Seit Januar 2017 hatte dieser aber mit zwei Kreuzbandrissen und den Folgen einer quälend langen Verletzungspause zu kämpfen.

Zuletzt hatte der Trainer seinem einstigen Musterschüler und Teamkapitän schon kaum noch Hoffnung machen können. „Die Wahrscheinlichkeit sinkt von Wochenende zu Wochenende, dass es für diese WM reicht“, hatte der Österreicher vor zwei Wochen in Oberstdorf gesagt, auch für das Fliegen im Allgäu und die anschließenden Sprung-Wettkämpfe in Lahti wurde Freund nicht berücksichtigt. Seit er beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen aus dem DSV-Team genommen wurde, kam Freund nicht mehr ins Weltcup-Team zurück.

Auch im Continentalcup selten vorn dabei

Die Leistungen des Niederbayern ließen nämlich auch im Continentalcup, der sogenannten zweiten Liga der Skispringer, zu wünschen übrig. In Bischofshofen und Sapporo schaffte er es auf die Plätze 11, 3, 13, 20 und 5, die nötige Klasse und Konstanz konnte er auch nach seinem schmerzhaften Tournee-Aus nicht nachweisen. „Schritt für Schritt“, hatte Freund nach seinem einzigen Podestplatz in Bischofshofen noch in den sozialen Netzwerken verbreitet und damit ein wenig Hoffnung gemacht. Eine Meniskusverletzung hinderte ihn zuletzt aber auch an Starts in dieser Wettkampfklasse.

Dass der Weg in Richtung WM nach zuvor völlig verkorksten Wochen zu lang werden könnte, hatte Freund schon bei der Tournee geahnt. „Wenn Seefeld nicht klappt, wird die Welt nicht untergehen“, sagte der zweimalige Weltmeister von 2015 und Team-Olympiasieger von 2014 schon am 1. Januar in Garmisch. Freund wirkte geknickt, steckte zwar nicht auf und trainierte auch ohne A-Kader-Platz immer weiter, die gewünschte Steigerung wollte sich aber nicht einstellen.

Dabei hatte sein langjähriger Coach Schuster, der zum Ende des Winters als Bundestrainer aufhört, alles versucht, um Freund nach dessen Comeback Ende November vergangenen Jahres noch einmal zurück in die Weltspitze zu führen. Ein „besonderes Anliegen“ sei ihm die Rückkehr nach den langen Verletzungsleiden, hatte Schuster immer wieder betont. „Menschlich fehlt er im Team sehr, sportlich haben sich die anderen mittlerweile emanzipiert. Aber Severin war immer der Schutzpanzer der anderen, und dieser fehlt jetzt“, sagte Schuster. Die Leistungsunterschiede aber waren am Ende doch zu groß. (dpa)

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