zum Hauptinhalt

Sport: Kein rechtsfreier Raum

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) geht in die Knie. Erst wurde dem größten Sportverband der Welt vorgeführt, wie ohnmächtig er Problemen mit manchen Ultra-Gruppierungen gegenübersteht.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) geht in die Knie. Erst wurde dem größten Sportverband der Welt vorgeführt, wie ohnmächtig er Problemen mit manchen Ultra-Gruppierungen gegenübersteht. Und jetzt das: Der DFB erklärt, in Zukunft auf die Aussperrung von auffällig gewordenen Auswärtsfans verzichten zu wollen.

Diese Entscheidung kommt einer Kapitulation gleich und ist das falsche Signal zum ungünstigsten Zeitpunkt. Die Vehemenz und Einigkeit, mit der sich die Anhängerschaften von Union und Frankfurt gegen den Verband verbündeten, stimmt bedenklich. Man kann darüber diskutieren, inwiefern es richtig ist, über bestimmte Personengruppen pauschal zu urteilen und ihnen generell den Zutritt zu verweigern. Fakt ist aber: Die Strafe durch den DFB kam nicht von ungefähr. Frankfurter Fans sind in der Vergangenheit öfter auffällig geworden. Diese Tatsache wurde von den Berlinern völlig ausgeklammert, die vielgelobte friedliche Atmosphäre kam hauptsächlich zustande, weil es nach Wahrnehmung der Fans gegen einen größeren Gegner ging: den DFB. Resultat war ein Stadion An der Alten Försterei, in dem Anflüge von Anarchie herrschten. Der Einfluss bestimmter Fangruppen nimmt inzwischen erschreckende Ausmaße an, auch deshalb ist die Entscheidung des DFB schwer nachzuvollziehen. Geht es so weiter, wird das Fußballstadion bald zum rechtsfreien Raum.

Der Verband hat in der Vergangenheit gravierende Fehler gemacht, sei es bei der Kommunikation mit den Fans oder dem Versagen, umsetzbare Strafen zu erschaffen. Am Dienstag kam ein weiterer dazu.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false