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Sicherheitszone. Mit einem umfangreichen Sofortmaßnahmen-Katalog will die Fia die Gefahren in der Boxengasse verringern.

© dpa

Fia greift nach Unfall durch: Kein Zutritt für Unbefugte

Aus Angst vor einem erneuten Unfall wie auf dem Nürburgring hat der Automobilweltverband durchgegriffen. Schon ab dem nächsten Grand Prix sollen nur noch Formel-1-Teammitglieder und Streckenposten während Rennen und Qualifikation in die Boxengasse dürfen.

Nach den dramatischen Unfall auf dem Nürburgring sind künftig nur noch Teammitglieder und Streckenposten während der Formel-1-Rennen und Qualifikationen in der Boxengasse erlaubt. Mit einem umfangreichen Sofortmaßnahmen-Katalog will die Fia die Gefahr eines erneuten Zwischenfalls wie mit dem verletzten Kameramann beim Deutschland-Rennen verhindern. „Da war war ja ein ganzer Pulk von Mechanikern, das Rad hätte jeden von ihnen treffen können“, sagte Bernie Ecclestone.

Der Kameramann erlitt eine Schlüsselbeinfraktur, zudem brach er sich zwei Rippen. Der Brite war umgehend in ein Krankenhaus nach Koblenz gebracht worden, er stammt aus dem TV-Team von Ecclestones Formula One Management. „Alle unsere Kamerateams werden in Zukunft nur noch von der Boxenmauer filmen dürfen“, betonte Ecclestone, der im ständigen Kontakt mit allen Betroffenen ist.

Doch damit nicht genug. Auch für die Mechaniker und Fahrer wurden die Richtlinien verschärft. Alle Teammitglieder, die während eines Boxenstopps an einem Auto arbeiten, müssen künftig Helme tragen. Sie dürfen sich auch nur noch für den jeweiligen Halt einer der beiden Fahrer ihres Rennstall in der sogenannten Pit Lane aufhalten. Ist der Boxenstopp beendet, müssen sie unverzüglich zurück in die Garage. Vor dem Stopp müssen sie so lange wie möglich in der Box ausharren.

Darüber hinaus werden die Tempolimits in der Boxengasse gedrosselt: Statt 100 Stundenkilometer sind nun nur noch 80 erlaubt. In Melbourne, Monaco und Singapur bleibt es wegen der beengten Verhältnisse bei 60 Stundenkilometern. Verstöße im Training kosten pro Stundenkilometer mehr 100 Euro bis maximal 1000. Zusätzliche Bestrafungen sind den Rennkommissaren vorbehalten.

Ein Kameramann wurde von dem Hinterreifen von Mark Webber getroffen

Für 2014 sind die Änderungen bereits gültig. Aber die Fia will sie schon bis zum nächsten Rennen in Budapest zweieinhalb Wochen einführen. Daher bat die Regelbehörde mit Präsident Jean Todt an der Spitze den World Motorsport Council um eine rasche Bestätigung. So müssen die Artikel 23.11 und 30.12 des Sportlichen Reglements entsprechend angepasst werden.

Bei dem folgenreichen Zwischenfall am Sonntag in der Eifel hatte sich nach dem Reifenwechsel von Mark Webber das rechte Hinterrad des Red-Bull-Rennwagens gelöst und den britischen Kameramann getroffen. Das Weltmeister-Team wurde zu einer Strafe von 30 000 Euro verurteilt. Zudem erwartet die Fia einen Bericht des Rennstalls, der an die anderen Teams weitergegeben wird. Schließlich kam es nicht zum ersten Mal dazu, dass ein Rad nicht richtig montiert war und sich löste. Diesmal passierte es allerdings unmittelbar nach dem Losfahren.

„Sie kriegen dort natürlich großartige Bilder, aber es ist ein gefährlicher Platz“, meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Ebenso wie Amtskollege Ross Brawn von Mercedes hatte sich Horner auch für die Helmpflicht stark. „Vor allem Kopfverletzungen sind eine schlimme Sache.“ (dpa)

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