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Sport: Leif Lampater – der junge Bahnradheld

Berlin - Wenigstens ist sein Name diesmal richtig geschrieben. Als Leif Lampater vor zwei Jahren erstmals beim Berliner Sechstagerennen antrat, hieß er im Programmheft „Lamparter“.

Berlin - Wenigstens ist sein Name diesmal richtig geschrieben. Als Leif Lampater vor zwei Jahren erstmals beim Berliner Sechstagerennen antrat, hieß er im Programmheft „Lamparter“. Inzwischen passiert den Verantwortlichen so ein Fauxpas nicht mehr, schließlich ist aus dem Debütanten ein Fahrer geworden, der mit seinem Partner Guido Fulst zum Favoritenkreis gehört. „Unter die ersten fünf zu kommen, ist realistisch“, sagt der 23-Jährige, „es ist mein drittes Sechstagerennen in Folge. Der Motor kann jeden Tag zum Erliegen kommen. Ich weiß nicht, ob Kondition und Kraft so lange reichen.“ Die größten Konkurrenten jedenfalls sind geschwächt: Rolf Aldag pausierte nach seinem Sturz vom Vortag gestern. Robert Bartko trat stattdessen mit Christian Lademann an. Kann Aldag auch heute nicht fahren, sind die Sixdays für ihn vorbei – und auch seine Karriere, die am Dienstag ein glanzvolles Ende finden sollte.

Lampater liegt in seiner Koje direkt neben der Bahn. Während ein Masseur seine Beine knetet, schreibt er eine SMS, redet mit einem Kumpel und erzählt von seiner Karriere, die sich in den vergangenen Jahren steil nach oben entwickelt hat. So steil, dass er bei der Teamvorstellung als „vielleicht größte Hoffnung im deutschen Bahnradsport“ angekündigt wird. Das hat Lampater, der für das Team RSV Werner Otto Berlin fährt, schon häufiger gehört. „Ich versuche das auszublenden“, sagt er, „das verpflichtet.“ Doch die wachsenden Erwartungen kann er mit mentalen Tricks nicht stoppen. Schließlich hat er gerade in seinem zehnten Sechstagerennen an der Seite von Robert Bartko und Guido Fulst den ersten Sieg gefeiert – bis früh um sechs. Ein Erfolg, der ihn trotz schwerer Beine in Berlin über die Bahn fliegen lässt.

Lampater hat einen erfahrenen Partner an der Seite, der ihm Tipps gibt, ist aber selbstbewusst genug, um die eigenen Stärken hervorzuheben. „Ich bin im Antritt und beim Sprint stark, und ich kann ein Rennen lesen .“ Was Fulst und Bartko ihm voraushaben? Lampater lacht und sagt: „Olympiasiege.“

Helen Ruwald

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