zum Hauptinhalt

Eiskunstlauf: Lindemann stürzt ab

Stefan Lindemann kann nach einem verkorksten Kurzprogramm die Rückkehr in die europäische Eiskunstlauf-Elite abhaken. Bei den Europameisterschaften in Warschau liegt der Tscheche Tomas Verner in Führung.

Warschau - Ein Sturz beim Dreifach-Axel ließ den Erfurter Stefan Lindemann auf Rang 17 abstürzen. Nach elfmonatiger Wettkampfpause wegen einer Infektion läuft der Dritte von 2005 noch seiner Form hinterher und bekam lediglich 54,21 Punkte. Kurs auf seinen ersten Titel nahm der Tscheche Tomas Verner (76,56) vor dem Franzosen Brian Joubert (75,18) und dem Weißrussen Sergej Dawidow (70,14).

Zu Klängen der Rockgruppe Blue Man Group zeigte Lindemann keinen Sprung ohne Wackler. "Ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Das Einlaufen war klasse, ich war richtig aggressiv", haderte der Thüringer mit seiner misslungenen Leistung. Nach einer verkorksten Olympia-Saison war er im Sommer nach Berlin zu Viola Striegler gewechselt, um sich neue Anreize zu schaffen. Die fehlenden Trainingswochen durch die Krankheitspause konnte er aber nicht so schnell aufholen, auch wenn er wochenlang in einer Höhenkammer trainierte.

Lindemann muss um WM-Startplatz bangen

"Ein Kurzprogramm ist mental immer sehr anstrengend, da müssen eigentlich alle acht geforderten Elemente klappen", sagte der enttäuschte Lindemann, der sogar um den einzigen Startplatz bei der WM bangen muss. Denn die positive Überraschung Philipp Tischendorf liegt bei seiner EM-Premiere einen Platz vor ihm. Die Deutsche Eislauf-Union schickt nur den besseren zur WM im März nach Tokio.

Der 18-Jährige Berliner hatte mit Startnummer 1 eine unglückliche Auslosung erwischt und bekam die früheste Trainingszeit um 6:30 Uhr zugeteilt. "Ich hatte schon ein komisches Gefühl so früh am Morgen beim Training, mir war ganz flau. Im Kurzprogramm ist alles so gut gelaufen, wie ich es mir erträumt habe", erzählte der strahlende Tischendorf, der mit 54,48 eine persönliche Höchstpunktzahl erreichte und locker ins Finale der besten 24 einzog. "Ich bin überglücklich, die Atmosphäre hier motiviert mich total", sagte er.

Erstmals in einem Wettbewerb sprang Tischendorf eine Kombination aus Dreifach Lutz/Doppel-Toeloop und überzeugte mit einem frischen Ausdruck zur Musik des Safri Duos. Zwar fehlt dem deutschen Vizemeister noch der dreifache Axel für den Sprung nach ganz vorn, doch der soll als nächstes kommen.

(Von Britta Körber, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false