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DER 5. SPIELTAG: Live aus dem Stadion

Die Bundesliga kommentiert von Marcel Reif

Nun ja, Mirko Slomka, Schalkes Trainer, hatte ja erneut gesagt, dass sie diesmal und immer noch und immer wieder das Zeug dazu haben, die Bayern auch in deren Heimstatt zu schlagen. Es hatte sich jedoch in vielen Jahren stets die Frage gestellt, warum sie dieses Zeug denn nicht endlich einmal mitbringen, wenn sie nach München reisen. Vergessen hatten sie es Jahr für Jahr, liegengelassen daheim in Gelsenkirchen. Und diesmal, gestern im Münchner Stadion? Wo es doch so wichtig gewesen wäre, nachdem sich Werder Bremen am Freitag so böse beuteln hat lassen in Dortmund und aufs Erste verabschiedete aus der Zunft der Bayern-Jäger?

Nun, sie hatten ein Teil dabei, die Schalker, hatten Rakitic mitgebracht, der in der Tat Potenzial genug hat, die Bayern in Verlegenheit zu bringen. Hat er ja auch gemacht mit seinem Führungstreffer. Und sie hatten Pander dabei, auch der ein Mann mit dem Zeug in den Beinen. Gegen schwächelnde bayerische Reiseweltmeister muss man allerdings fairerweise sagen. Lucio war unter der Woche in den USA, Demichelis erst in Argentinien, dann in Australien – ob der wirklich wusste, zu welchem Kontinent das Rasenstück gehört, auf dem er gestern kickte? Aber egal, die Schalker versuchten tatsächlich, einen anderen Spruch ihres Trainers zu belegen. Den nämlich, wonach er die Schalker immer noch zur Jägerzunft zähle, trotz der im Verhältnis zum Aufwand doch sehr dürftigen bisherigen drei Unentschieden. Bayern-Jäger? Um das Wild zu stellen, sollte man sich zumindest in den gleichen Wald begeben, da hatten sich die Schalker zuletzt doch stets verirrt. Doch, oh Wunder, gestern waren sie lange Zeit im richtigen Revier. Was nun, nach dem 1:1 in Hamburg, zum zweiten Mal hintereinander zeigt, dass man die Bayern nicht durchmarschieren zu lassen braucht, dass es Mittel gibt, sie zu stellen: Leidenschaft, Disziplin, Mut. Wohlgemerkt, es geht darum, das Wild zu stellen, zum Erlegen braucht es dann doch noch etwas mehr Zeug. Klose entwischte den Häschern und glich aus. Gestern hatten die Schalker in München das Zeug dabei, den Bayern ein Unentschieden abzuverlangen. Den Rest hatten sie wohl wieder in Gelsenkirchen vergessen. Herr, gib uns einen Verfolger! Aber irgendwie scheinen auch ihm in dieser Saison die Hände gebunden zu sein.

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