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Liveblog zur Fußball-EM: Es ist angerichtet!
Deutschland sprüht vor Optimismus, Carlo Ancelotti macht sich unbeliebt, ein Franzose will Island umschwimmen. Auch am Mittwoch sprang der Blog wieder bunt durch alle EM-Themen.
Stand:
Friede, Freude, Viertelfinale
So, die beiden spielfreien Tage sind wirklich wie im Fluge vergangen. Oder nicht? Morgen, am Donnerstag, geht es weiter - mit dem Viertelfinale Polen gegen Portugal und natürlich mit unserem EM-Liveblog. Nur noch einmal schlafen! Jippieeh!
Das war's für heute, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Ansage fürs Halbfinale?
Jetzt kicken die Isländer nicht nur besser als die Engländer, sondern ziehen sich auch noch besser an als die Italiener. Wo soll das nur alles nur enden ...
Erstmal einen Dummen finden ...
Englands Verbandschef kann sich kaum vorstellen, dass jemand freiwillig englischer Nationaltrainer werden will. „Es muss jemand sein, der den englischen Fußball sehr genau kennt. Es gibt im Moment viele von ihnen“, sagte der FA-Vorsitzende Greg Dyke. „Die schwierigere Frage ist aber: Warum sollte es jemand werden wollen?“
Der Verband muss nach dem peinlichem 1:2 gegen Island und dem anschließenden Rücktritt von Roy Hodgson einen neuen Coach finden. Dass England ausschied, habe auch mentale Gründe gehabt, erklärte Dyke.: "Sie hatten Angst. Es ist das gleiche in jedem Sport. Wirklich talentierte Sportler können einfach blockieren."
Thomas Müller, Berufsoptimist
Ein Tor bei einer EM hat Thomas Müller bislang noch nicht erzielt, Sorgen bereitet diese Tatsache dem Angreifer vom FC Bayern aber nicht. Müller hält auch nichts von den gängigen Italien-Klischees, im Gespräch verrät er zudem, dass er den deutschen Viertelfinalgegner durchaus für verwundbar hält: "Die Italiener verteidigen als Mannschaft - und das auch gut. Aber sie sind nicht undurchdringbar."
Das komplette Interview lesen Sie hier.Hertha steigt ein
Runde Sache
Was bin ich auf einmal so müde?
Ich habe mir wohl ein paar Mal zu oft das Schlaflied "Twinkle, Twinkle, Little Star" von den Iren angehört, siehe unten.
So eine Online-Schicht beginnt ja auch in aller Herrblogsfrühe, daher verabschiede ich mich an dieser Stelle wieder ins Bett.
Nur eine Bitte: Nicht stören, träume von Irland.
Ach, wir vermissen die Iren!
Immer singend, immer gut gelaunt. Die Franzosen haben sich echt keinen Gefallen getan, die Iren im Achtelfinale aus ihrem Turnier zu werfen. Die Reue setzt offenbar schon ein. Deswegen verleiht jetzt Bürgermeisterin Anne Hidalgo den Fans von der grünen Insel die Pariser Ehrenmedaille und würdigt damit i(h)ren Sportsgeist.
Aber nicht nur in Paris haben sie sich beliebt gemacht. In Bordeaux sangen sie einem Baby in einer Tram ein Schlaflied. Bemerkenswert in dem Video: Sie begrüßen einsteigende Fahrgäste mit einem ermahnenden "Ssssscchhhh:" Aber trotzdem gut gelaunt.
Wer schon Rasen-Entzug hat...
... kann einfach Tennis in Wimbledon schauen. Aber nur auf dem überdachten Hauptplatz, auf den anderen Feldern regnet's. Das Erstrunden-Match von Andrea Petkovic etwa wurde nach vier Minuten abgebrochen. Vielleicht sollten sich die Veranstalter dieses Low-Budget-Events beim Fußball erkundigen, wie man Arenen überdacht.
Gerade hat in der ersten Runde Agnieszka Radwanska 6:2, 6:1 gegen Kateryna Koslowa (im Bild unten) gewonnen. Polen schlägt Ukraine, das wussten wir schon seit der EM-Vorrunde.
Genau wie Jakub Blaszczykowski, der seine Landsfrau vorab eine Siegesbotschaft per Video geschickt hatte. Radwanska kann sich ja vor dem Viertelfinale der Fußballer morgen gegen Portugal revanchieren.

Ancelotti: "Conte ist der beste Trainer"
Ab Juli trainiert er Hummels, Kimmich, Götze & Co. (na gut, Götze vielleicht nicht). Doch der neue Trainer des Deutschen Meisters Bayern München ist am Samstag gegen Deutschland. Carlo Ancelotti hält zu seiner Heimat, hat der 57-Jährige nun in einem Interview der Zeitung Corriere dello Sport verraten. Und da der Kollege Claus Vetter gestern schon verraten hat, dass ich Italienisch spreche, habe ich mal einen Auszug daraus übersetzt: Sorry Mr. Ancelotti, nun wissen es alle in Deutschland.
Sie feuern Italien an, hoffen wir.
Ja, natürlich. Ich bin Italiener, ich habe dieses Trikot getragen. Ich weiß, was es bedeutet eine EM und WM für Italien zu spielen. Und dann gefällt mir der Spirit der Azzurri, auch wenn es sehr hart wird gegen Deutschland.
Sind die Deutschen Favoriten?
Vor der EM wäre die Prognose klar gewesen, jetzt nicht mehr. Schon vor dem Sieg gegen Spanien hat unser Nationalteam gezeigt, wozu es fähig ist. Für mich ist es fünfzig-fünfzig.
Wir haben die Deutschen bei den großen WM- und EM-Duellen immer geschlagen.
Deutschland respektiert Italien wie Italien Deutschland respektiert. Die Vergangenheit zählt in solchen Momenten wenig. Es zählt die Gegenwart und es ist eine schöne Gegenwart, sowohl für uns als auch für die Deutschen.
Die italienische Mannschaft hat die Seele ihres Trainers.
Conte ist ein großer, ein sehr großer Trainer. Der beste dieser EM. Er hat es nicht nur verstanden, der Mannschaft eine Spielweise zu geben, sondern auch einen klaren, markanten Stempel aufgedrückt. Der Fußball Italiens ist nicht nur Verteidigung, aber wenn die Mannschaft verteidigt, macht sie es besser als jede andere Mannschaft.
Nun aber: Endlich ernster Sportjournalismus
Während bei den Deutschen Linksverteidiger Jonas Hector erkrankt im Training fehlte, aber am Samstag wohl spielen kann, setzten bei den Italienern Daniele De Rossi, Gianluigi Buffon und Antonio Candreva aus. Der Einsatz der angeschlagenen Mittelfeldspieler De Rossi (Hüfte) und Candreva (Adduktoren) gegen Deutschland ist noch offen. Warum Buffon fehlte, blieb zunächst offen.
Vielleicht war dem Torwart bange geworden, als er hörte, wie gut Andreas Köpke über die italienischen Elfmeterschützen Roberto Baggio und Paolo Maldini bescheid weiß, und zieht sich nun alte Videos rein von Stefan Kuntz und Thomas Strunz.
Strafe muss sein
Ralle wie Bolle
Schön war's gewesen...
Maschine mit Herz
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