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Christian Hochstätter

© dpa

Überraschung bei 96: Manager Hochstätter hört im Juni auf

Sportdirektor Christian Hochstätter hat völlig überraschend mitgeteilt, dass er Fußball-Bundesligist Hannover 96 nach der Saison verlassen wird. Es seien im Klub einige Dinge gelaufen, die ihm nicht gefallen hätten, erklärte der 45-Jährige Ex-Profi.

Das Ende kam ebenso überraschend wie die Zusammenarbeit begonnen hatte: Christian Hochstätter wird seinen im Juni auslaufenden Vertrag mit Hannover 96 nicht verlängern und gibt seinen Job als Manager des Fußball-Bundesligisten zum Ende der Saison auf. "Ich hätte mir Signale vom Verein gewünscht, aber die sind nicht so gekommen, wie ich sie mir vorgestellt hätte. Daher habe ich mir mit meiner Familie Gedanken gemacht und so entschieden", erklärte der 45-jährige Sportdirektor am Freitag.

Unerwartete Trennung

"Da haben auch andere Dinge eine Rolle gespielt", sagte Hochstätter, ohne Details zu nennen. Die Trennung kam völlig unerwartet. Die Zusammenarbeit mit Trainer Dieter Hecking und Klubchef Martin Kind wirkte geräuschlos und nach außen vorbildlich. Die in Hannover sonst übliche Vielzüngigkeit gab es seit Dezember 2006 nicht mehr. Damals trat Hochstätter die Nachfolge von Ilja Kaenzig an, der sich zuvor mit Trainern und Klubchef auch öffentliche Debatten geliefert hatte.

Nun aber muss es hinter den Kulissen unbemerkten Knatsch gegeben haben. "Man beendet so eine Zusammenarbeit ja nicht aus Lust und Laune", so Hochstätter: "Es gab zuletzt die eine oder andere Entscheidung, die mir nicht gefallen hat." Welche das waren, wollte der ehemalige Bundesligaprofi allerdings nicht verraten. Von Seiten des Klubs hieß es: "Nach dem Auslaufen einer Verlängerungsoption für Hannover 96 wurden Gespräche auf Wunsch von Christian Hochstätter nicht weitergeführt."

Trainer Hecking bedauert den Schritt

Klubchef Martin Kind sagte zu der nicht genutzten Option: "Das war eine Risikoabwägung, weil die Hinrunde nicht so gut war." Dennoch erklärte der mächtige Mann des Klubs: "Ich hätte mir auch eine weitere Zusammenarbeit gut vorstellen können." Gespräche mit Hochstätter seien für das Frühjahr geplant gewesen. Überrascht wirkte Hecking. "Ich habe mit Christian sehr gut zusammengearbeitet." Und: "Wir haben konstruktiv-kontroverse Diskussionen gehabt. Ich finde es schade, aber man muss es respektieren."

"Ich muss auch sehen, dass ich an meine Zukunft denke. Es geht natürlich um Planungssicherheit, für den Verein, aber auch für mich", sagte Hochstätter zu der frühen Bekanntgabe der Trennung: "Ich muss ja sehen, dass ich in den kommenden sechs Monaten etwas anderes finde." Der zweimalige Nationalspieler war von 1999 an sechs Jahre lang als Manager bei Borussia Mönchengladbach tätig gewesen, wo er im April 2005 aus einem bis 2007 laufenden Vertrag ausschied.

Klubchef Kind muss sich nun erneut eine Führungskraft suchen. Zehn Trainer und sieben Manager hat der mächtige Mann im Verein in seiner rund elfjährigen Amtszeit verschlissen. Ohne Kind geht gar nichts bei 96. Der Boss einer Hörgeräte-Firma ist Hauptgesellschafter der Bundesliga-Vermarktungs-Gesellschaft "96 Sales & Service GmbH & Co KG" und zugleich Vorstandsvorsitzender des Vereins. Zu den bisherigen Managern der Kind-Ära gehören bekannte Namen wie der zweimal engagierte und zweimal wieder rausgeschmissene Franz Gerber, Thomas von Heesen oder der 2002 unerwartet geholte Spanier Ricardo Moar.

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