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Sport: McLaren-Mercedes: Promis weichen Promis

Irgendwann hatte sich alles beruhigt: Der Bodyguard von Verona Feldbusch musste erkennen, dass sein wichtiger Auftritt niemanden interessierte, Boris Becker konnte nahezu ungestört mit Freundin Sabrina Setlur plaudern, und Witali Klitschko nippte ohne Blitzlichtgewitter am Wasserglas. Ihr vermeintlich großer Auftritt vor 500 Medienvertretern, im Fall Becker geschickt als Selbstdarstellung inszeniert, glitt zusehens ab in die Zweitrangigkeit.

Irgendwann hatte sich alles beruhigt: Der Bodyguard von Verona Feldbusch musste erkennen, dass sein wichtiger Auftritt niemanden interessierte, Boris Becker konnte nahezu ungestört mit Freundin Sabrina Setlur plaudern, und Witali Klitschko nippte ohne Blitzlichtgewitter am Wasserglas. Ihr vermeintlich großer Auftritt vor 500 Medienvertretern, im Fall Becker geschickt als Selbstdarstellung inszeniert, glitt zusehens ab in die Zweitrangigkeit. In den Mittelpunkt rückten jene, um die es an der Costa Blanca, in Valencia, eigentlich gehen sollte - das Formel-1-Team von McLaren-Mercedes. "Die Vorbereitung lief super, und das neue Auto verspricht sehr viel", erzählt Formel-1-Star Mika Häkkinen. Gefahren war er zu diesem Zeitpunkt den neuen Silberpfeil zwar noch nicht, aber auf die Berichte von David Coulthard und Testfahrer Alexander Wurz konnte er sich verlassen. Einen Tag vor dem so genannten Roll-Out auf dem neuen Kurs in Valencia hatten sie bereits eine 500-km-Distanz absolvieren dürfen.

Anders als noch in den Jahren zuvor, als die Präsentation des neuen Wagens vor den extra eingeflogenen Presseleuten zum Risikounternehmen geriet (1999 in Barcelona blieb das Auto des damaligen Weltmeisterteams schon nach ein paar Metern liegen und musste abgeschleppt werden), begann diesmal das Testprogramm ungestört. "Natürlich werden wir wieder um die Titel in der Einzel- und Konstrukteurs-WM kämpfen", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, und sprach auch von "einigen technischen Pleiten" in der vergangenen Saison. Dass Ferrari, das Team um Weltmeister Michael Schumacher, an den Tagen zuvor von der eigenen Pista di Fiorano eine Bestzeit nach der anderen verkündete, beeindruckte ihn nicht. "Wir dürfen da ja nicht fahren", sagte Haug, "erst dann wäre ein richtiger Vergleich möglich."

Erst beim 100. Rennen in der Partnerschaft zwischen McLaren und Mercedes, dem WM-Auftakt am 4. März in Melbourne, wird es den ersten wirklichen Vergleich geben. Haug ist sich aber sicher, dass "Mercedes auf dem Motorsektor 2001 wieder der Maßstab sein wird". Mit einem völlig neuen Aggregat aus Aluminium - und nicht mehr aus einer Beryllium-Legierung. Für Fachleute ist dieser Unterschied durchaus interessant, die Masse der Fans aber muss sich auch 2001 wieder zwischen Renngeschehen und Promi-Gehabe entscheiden. In Valencia jedenfalls gab es einen Vorgeschmack auf beide Seiten der Milliarden-Show.

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