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Sport: Mentaltrainer soll die Eisbären unterstützen

Berlin - Warum bei den Eisbären momentan kaum ein Pass beim Mitspieler landet? Hartmut Nickel hebt die Schultern – der Kotrainer der Berliner Eisbären dreht sich um und brüllt Manager Peter John Lee zu: „Hey Peter, erkläre du doch mal die Fehlpässe.

Berlin - Warum bei den Eisbären momentan kaum ein Pass beim Mitspieler landet? Hartmut Nickel hebt die Schultern – der Kotrainer der Berliner Eisbären dreht sich um und brüllt Manager Peter John Lee zu: „Hey Peter, erkläre du doch mal die Fehlpässe.“ Lee sitzt an diesem Mittwochvormittag auf der Tribüne des Wellblechpalastes, das Training läuft, er kann den Kotrainer nicht hören. Nickel stört das wenig, er hat nur einen Spaß gemacht. Denn wirklich erklären kann niemand die schwache Phase, in der sich die Berliner befinden. Die Mannschaft steckt nach zwei Heimniederlagen hintereinander vor dem heutigen Spiel bei den Straubing Tigers (19.30 Uhr, live auf Premiere) in einem Tief. Zudem müssen die Berliner vier bis sechs Wochen auf Nationalspieler Frank Hördler verzichten. Im Moment spielen bei den Eisbären selbst die erfahrenen Spieler weit unter ihrem Niveau. Zehn Spiele vor Ende der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga ist die Lage angespannt. Meister Berlin rangiert nur auf Platz acht – der aber reicht nicht zur direkten Qualifikation für die Play-offs.

Nun soll Psychologe Paul Henry den Spielern dabei helfen, ihr Potenzial wieder voll auszuschöpfen. „Die Spieler reden mit mir über den Druck und die hohen Erwartungen an sie“, sagt der Mentaltrainer der Eisbären. Er ist noch bis zum Freitag in Berlin, dann fliegt er zurück nach Columbus, wo er mit den Blue Jackets aus der National Hockey-League arbeitet. „In Gesprächen versuche ich Blockaden bei den Spielern zu lösen, damit sie ihr Potenzial wieder ausschöpfen können“, sagt Henry. Meistens kommen die Profis zu ihm, vor allem die jungen deutschen Spieler suchen Henry auf. Etwa Torwart Daniar Dshunussow. „Wir reden nicht nur über Eishockey, sondern über alles Mögliche, manchmal über eine Stunde lang“, sagt er. Der Mentaltrainer habe ihm zu Saisonbeginn schon einmal geholfen, als Dshunussow sich viel vorgenommen hatte, aber nur wenig davon zeigen durfte, weil er kaum eingesetzt wurde. „Er hilft dir deine Energie wieder voll aufs Eishockey zu lenken.“ Vielleicht sollten auch die älteren Profis der Eisbären Henrys Dienste in Anspruch nehmen.

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