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Sport: Mit Gottes Hilfe

Justin Gatlin triumphiert bei den US-Trials über 100 Meter – vorher war er fast schon ausgeschieden

Carson Justin Gatlin wollte gar nicht mehr aufhören. Gerade hatte der 23 Jahre alte Leichtathlet die US-Meisterschaften, die Trials, über 100 Meter gewonnen, da setzte er zu einer kaum enden wollenden Dankesrede an. Gatlin bedankte sich in Carson (Kalifornien) bei Gott, dann bei seinem Trainer, seiner Familie und zu guter Letzt beim Hauptkampfrichter vom Vortag. Nur durch die großzügige Entscheidung des Schiedsrichters war Gatlin, ohne überhaupt gelaufen zu sein, ins Halbfinale eingezogen. Gatlin hatte im ersten Vorlauf den zweiten Fehlstart verursacht, was automatisch zur Disqualifikation führte. Er legte jedoch sofort Protest ein, wobei er behauptete, dass ein Zucken seines Nebenmannes Mark Jelks seine verfrühte Reaktion ausgelöst hätte. Nach Auswertung des Computer-Startdiagramms akzeptierte der Schiedsrichter die Begründung und hob den Ausschluss auf.

So gewann der Olympiasieger Gatlin seinen ersten nationalen Meistertitel in 10,08 Sekunden, wegen des Gegenwindes von 2,3 Metern pro Sekunde eine gute Zeit. Im wohl spannendsten Rennen des Tages siegte Jeremy Wariner. Der 21 Jahre alte Olympiasieger lief über 400 Meter in der Weltjahresbestzeit von 44,20 Sekunden ins Ziel. Es war eine von vier Weltjahresbestzeiten, die bei den Trials aufgestellt wurden. Am Samstag gewann Staffel-Olympiasiegerin Sanya Richards die 400 Meter der Frauen. Die 20-Jährige triumphierte in 49,28 Sekunden. Hammerwerferin Erin Gilreath schleuderte ihr Gerät auf die Landesrekordweite von 73,87 Metern und gewann den Wettbewerb klar. Keine Hammerwerferin war in diesem Jahr besser.

Am Vortag hatte der viermalige Weltmeister und Olympiasieger Allen Johnson über 110 Meter Hürden mit 12,99 Sekunden die erste Weltjahresbestzeit der viertägigen Meisterschaften aufgestellt, bei denen sich die drei Erstplatzierten eines jeden Wettbewerbs für die Weltmeisterschaften qualifizieren, die vom 6. bis 14. August in Helsinki stattfinden.

Einen dubiosen Auftritt hatte Marion Jones, die Lebensgefährtin des Sprintstars Tim Montgomery. Während der unter Dopingverdacht stehende Montgomery nicht antrat, absolvierte Jones einen Probestart. Danach nahm die dreifache Olympiasiegerin von Sydney ihre Sachen und verschwand aus der Arena. Sie leide an einer Oberschenkelverletzung, sagte ihr Manager Charles Wells. Im August werde sie wieder Wettkämpfe bestreiten, sagte Wells und versicherte, dass Marion Jones ihre Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2008 fortsetzen wird. dpa

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