Sport: Mit Mut in die Lücke
Herthas Chahed kehrt nach seiner Verletzung zurück
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Berlin - Sofian Chahed artikuliert sich so, wie er Fußball spielt. Unverkrampft und ziemlich schnell. Hinter dem 23 Jahre alten Fußballprofi liegen drei Monate des Wartens, drei Monate zwischen Arztpraxis und Kraftraum. Eine Verletzung am Knöchel hat ihn weit zurückgeworfen. Andere Sportler beginnen in solchen Phasen, an sich und ihrer Karriere zu zweifeln. Sofian Chahed sagt: „Ich will Nationalspieler werden, daran hat sich nichts geändert.“ Erst einmal denkt der Berliner aber an Hertha BSC. Er will seinem Verein helfen. Im Bundesligaspiel beim 1. FC Nürnberg am Samstag hat er nach seiner Verletzung die erste Gelegenheit dazu. Trainer Falko Götz sagt: „Wenn er am Samstag nicht spielt, wann dann? Diese Saison ist bald vorbei.“
Es klingt paradox, aber die Verletzung von Chahed könnte seine Stellung innerhalb des Hertha-Teams verbessert haben. In der Hinrunde schaffte Hertha Platz fünf – Chahed bestritt 14 Spiele. Danach begann die Mannschaft zu straucheln, in der Rückrundentabelle steht Hertha auf dem vorletzten Rang – Chahed bestritt kein Spiel. „Ich habe schon das Gefühl, dass sie auf mich hoffen“, sagt er. Die vielen Niederlagen von der Tribüne aus zu beobachten, sei eine Qual gewesen. Ohne den defensiven Mittelfeldspieler Chahed verlor Hertha sechs von zehn Spielen. „Du sitzt da und kannst nichts ändern, das ist hart.“ Auf der anderen Seite glaubt Chahed Schwächen bemerkt zu haben, die er beheben könnte. „Ich kann Lockerheit zurückbringen, von der vielleicht etwas gefehlt hat“, sagt er. Druck hat Chahed als die Ursachen für Herthas Misere ausgemacht.
Während Sofian Chaheds Abwesenheit hat Hertha sich im defensiven Mittelfeld verstärkt. Der Klub holte den Brasilianer Mineiro, der gerade für seine Nationalmannschaft in den Testspielen gegen Chile und Ghana zum Einsatz gekommen ist. Ein Problem sieht Chahed darin nicht, sondern eine Herausforderung. „Mineiro?“, sagt Chahed, „den kann ich packen.“
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