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Mord an Olympia-Teilnehmerin: Mutmaßlicher Täter nach Brandanschlag auf Rebecca Cheptegei ebenfalls gestorben
Ihr ehemaliger Lebensgefährte soll die Leichtathletin aus Uganda bei einem Streit Anfang September brutal getötet haben. Nun starb er einem Medienbericht zufolge im Krankenhaus.
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Der Mann, der die ugandische Marathonläuferin Rebecca Cheptegei mit einem Brandangriff getötet haben soll, ist im Krankenhaus verstorben. Das meldete die Zeitung „Nation“ am Dienstag mit Berufung auf ein Krankenhaus in der kenianischen Stadt Eldoret. Cheptegeis ehemaliger Lebensgefährte Dickson Ndiema soll die Olympiateilnehmerin mit Benzin übergossen und angezündet haben. Cheptegei starb anschließend an multiplem Organversagen, Ndiema erlitt ebenfalls Brandverletzungen, die nun zu seinem Tod führten.
Zwischen Cheptegei und Ndiema soll es am 1. September einen Streit über ein Grundstück gegeben haben. Nach Polizeiangaben hatte Cheptegeis Lebensgefährte sie dabei mit Benzin übergossen und angezündet. Die 33-Jährige wurde nach dem Vorfall am Sonntag mit schweren Brandverletzungen im Krankenhaus in Eldoret behandelt. Cheptegei erlitt bei dem Angriff nach Angaben des Krankenhauses Verbrennungen an 80 Prozent ihrer Körperoberfläche.
Der Partner wurde ebenfalls von den Flammen erfasst. Nachbarn löschten das Feuer und brachten beide ins Krankenhaus. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Mordes auf.
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In Kenia ist es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Femiziden gekommen, die das ostafrikanische Land erschütterten. Anfang des Jahres hatten Tausende Menschen landesweit gegen geschlechtsspezifische Gewalt demonstriert.
Joseph Cheptegei, der Vater der Sportlerin, sprach von einem „fürchterlichen Tod“. Er warf der Polizei Versagen vor, seine Tochter vor ihrem Lebensgefährten zu schützen, von dem sie sich schon vor der Tat bedroht gefühlt hatte. „Wir haben die Polizei und die Sicherheitsbehörden kontaktiert, aber sie haben nicht schnell genug reagiert, um unsere Tochter zu retten“, klagte er. „Hätten sie schnell genug gehandelt, wäre meine Tochter noch am Leben.“
Auch der ugandische Leichtathletikverband verurteilte die Gewalt, der Cheptegei zum Opfer fiel. Donald Rukare, Präsident des ugandischen Olympischen Komitee, sprach auf X von einer „feigen und sinnlosen Tat, die zum Tod einer großen Athletin geführt hat. Wir verurteilen Gewalt gegen Frauen scharf.“
Auch IOC-Präsident Thomas Bach drückte seine Trauer aus. „Wir sind schockiert und zutiefst betrübt über den Tod von Rebecca Cheptegei nach dem schrecklichen Anschlag auf sie“, sagte Bach. Cheptegeis Marathon-Teilnahme in Paris sei inspirierend gewesen und habe für Stolz und Freude gesorgt. „Unsere Herzen und Gedanken sind bei ihrer Familie, insbesondere bei ihren Kindern, ihren Freunden und der olympischen Gemeinschaft in Uganda.“
Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris, hat angekündigt, dass in Paris eine Sportstätte zum Gedenken an Rebecca Cheptegei eingeweiht werden soll, teilte die Stadtverwaltung mit. Bei den Olympischen Spielen war die Läuferin aus Uganda im Marathon 44. geworden. (dpa/Tsp)
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