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Emily Bölk und ihre Kolleginnen wollen das gute Gefühl mitnehmen.

© dpa

Nach makelloser Vorrunde: Handball-Frauen bereit für WM-Coup

Der starke Auftritt gegen Polen lässt die deutschen Handballerinnen bei der WM schon vom Halbfinale träumen. Auf dem Weg dorthin warten aber schwere Gegner.

Kein Bier, keine Feier: Beim gemeinsamen Abendessen zum Abschluss der makellosen WM-Vorrunde richteten Deutschlands Handballerinnen ihren Fokus umgehend auf die nächste Turnierphase. „Natürlich wollen wir in der Hauptrunde möglichst alles gewinnen und auch im Viertelfinale nicht aufhören, sondern weiterkommen“, rief Torhüterin Katharina Filter das Halbfinale als Ziel aus.

Nach dem beeindruckenden 33:17-Kantersieg gegen Polen geht die DHB-Auswahl mit 4:0 Punkten und einem unerschütterlichen Vertrauen in die eigene Stärke in die Hauptrunde. „Dieses Gefühl nehmen wir mit“, sagte Co-Kapitänin Emily Bölk. Co-Gastgeber Dänemark, Rumänien sowie Serbien oder Chile, die am Dienstagabend aufeinandertrafen, sind die Rivalen. Um das Viertelfinale zu erreichen, muss das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch mindestens Gruppenzweiter werden.

DHB-Sportvorstand Axel Kromer traut der bisher überzeugenden Mannschaft den Vorstoß ins Halbfinale zu. „Die Chancen steigen, denn die Mädels sind selbstbewusst und haben einen klaren Plan. Es wird sich zeigen, ob das weiter greift. Aber ich glaube, dass wir das hinbekommen“, sagte Kromer am Dienstag im Team-Hotel in Silkeborg.

Der Gala-Auftritt gegen Polen hat das Selbstbewusstsein weiter gestärkt. „Das pusht noch einmal. Alle haben richtig Bock zu zeigen, was wir können. Wir wollen Gas geben und die Halle rocken“, sagte Filter.

Das große Ziel heißt Olympia 2024

Für den Bundestrainer war die wichtigste Erkenntnis, „dass wir so Handball spielen können, wie wir wollen“. Das soll in den anstehenden Partien so bleiben. Grundlage dafür ist die Defensive, die überragend funktionierte. „Die Abwehr war bombastisch gut heute. Das ist der Schlüssel zum Erfolg“, befand Co-Kapitänin Alina Grijseels. Teamkollegin Amelie Berger empfand den Abend als „Handball-Genuss. Wir konnten zeigen, dass wir geilen Handball spielen können. Jetzt können die nächsten Gegner kommen.“

Drei Jahrzehnte nach dem historischen WM-Triumph von 1993, der sich am Dienstag zum 30. Mal jährte, ist die Basis für eine neue WM-Sternstunde gelegt. „Wir wissen um unsere Stärke, aber auch die Qualität der kommenden Gegner. Dennoch wollen wir natürlich auch erfolgreich durch die Hauptrunde kommen“, sagte Kromer.

Sollte dies gelingen und auch Titelverteidiger Norwegen und/oder Olympiasieger Frankreich ins Viertelfinale einziehen, hätte die DHB-Auswahl zumindest schon die Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier im Frühjahr 2024 sicher und könnte weiter vom Paris-Ticket träumen. „Die Teilnahme an Olympischen Spielen ist für uns immens wichtig, weil das eine riesige Plattform ist, auf der wir uns präsentieren können“, bekräftigte Kromer die Bedeutung.

Doch zunächst gilt die volle Konzentration der WM-Endrunde, bei der alles möglich scheint. „Die Gefühlslage ist toll“, befand Gaugisch. Entsprechend zuversichtlich blickt der Bundestrainer den kommenden Aufgaben entgegen: „Wir drehen jetzt nicht durch. Aber wir wissen, was wir leisten können, und machen unser Zeug weiter. Auf uns warten tolle Spiele.“ (dpa)

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