zum Hauptinhalt
Bundestrainer Julian Nagelsmann

© Imago/Horst Mauelshagen

Update

Nagelsmann appelliert an Fußball-Nation: „Ich will, dass wir vereint die deutsche Nationalmannschaft nach vorne peitschen“

Personell kann Bundestrainer Nagelsmann im Eröffnungsspiel der Fußball-EM am Freitag „aus dem Vollen schöpfen“. Entscheidend wird aus seiner Sicht auch die Stimmung auf den Rängen.

Stand:

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat vor dem Eröffnungsspiel der Nationalmannschaft bei der Heim-EM am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Schottland einen Appell an die Fußball-Nation gerichtet.

„Ich will, dass wir als Land vereint die deutsche Nationalmannschaft nach vorne peitschen, auch im Stadion. Es ist enorm wichtig. Wir müssen den Heimvorteil, den wir haben, auch irgendwie nutzen“, sagte Nagelsmann bei der Pressekonferenz am Donnerstag in München: „Deswegen morgen bitte auch laut sein. Ich freue mich zwar, wenn ich die Spieler erreiche. Aber morgen drücke ich auch mal ein Auge zu, wenn es nicht so ist – weil es sehr laut ist im Stadion.“

Personell könne er „aus dem Vollen schöpfen“. Auch Leroy Sané sei nach seiner Schambeinverletzung „bei hundert Prozent und schmerzfrei. Er kann komplett eingesetzt werden.“ Nagelsmann kann seine Wunschelf beim ersten Gruppenspiel gegen den Außenseiter aufbieten.

„Natürlich haben wir eine erste Elf im Kopf“, sagte Nagelsmann. Es sei wichtig, den Stammspielern „eine gewisse psychische Sicherheit“ zu geben, dass Fehler „auch toleriert werden“. Genauso wichtig sei es aber auch, den Spielern dahinter zu vermitteln, „dass sich gutes Training auch lohnt“.

Innerhalb der Mannschaft sei das Startfieber groß, berichtete der Bundestrainer. „Wenn ich in die Augen der Spieler schaue, sehe ich sehr viel Zuversicht und Glaube. Das ist auch das, was ich verlange“, sagte der 36-Jährige: „Jetzt habe ich sie noch ein bisschen an der Leine. Morgen lasse ich sie los und lasse sie laufen.“

Gündogan rechnet mit „unangenehmem Spiel“

Kapitän Ilkay Gündogan rechnet mit „einem sehr unangenehmen Spiel“ gegen Außenseiter Schottland. „Ich kenne viele schottische Spieler aus der Premier League. Ich habe großen Respekt vor ihnen“, sagte der 33-Jährige, der vor seinem aktuellen Engagement beim FC Barcelona jahrelang für Manchester City in England spielte, am Donnerstagabend in der Münchner EM-Arena.

Gündogan verbreitete aber gleichzeitig viel Zuversicht für das Eröffnungsspiel: „Wenn wir an unser Potenzial herankommen, bin ich selbstbewusst genug zu sagen, dass wir das Spiel gewinnen müssen. Das absolut oberste Ziel ist, das Spiel zu gewinnen.“

Weitere Gruppengegner sind Ungarn und die Schweiz. Das 2:1 beim letzten EM-Test gegen Griechenland mit einer erschreckend schwachen ersten Spielhälfte sei für alle im DFB-Team nochmal „ein Fingerzeig und eine Warnung“ gewesen, „dass es so nicht genug ist“.

In einem Text für die „Bild“-Zeitung appellierte auch Gündogan an die Fans. „Wir können bei dieser Heim-Europameisterschaft auf so vielen Ebenen gewinnen. Als guter Gastgeber, als weltoffene Gesellschaft. Und hoffentlich am Ende auf dem Platz. Helft uns bitte, damit unser Traum GEMEINSAM wahr wird!“, schrieb er. „Wir leben in Zeiten, in denen immer stärker Fronten aufgebaut werden. Sich die Menschen nicht mehr zuhören. In denen es in unserer Gesellschaft eine Spaltung gibt.“

„Wir wollen als Mannschaft unser Land in den nächsten vier Wochen näher zusammenbringen. Dazu beitragen, dass es wieder mehr Zusammenhalt gibt. Dass die Menschen stolz sein können auf ihre deutsche Nationalmannschaft – und trotzdem voller Offenheit, Respekt und Freundlichkeit auf die Millionen Gäste zugehen, die in den nächsten Wochen in unser schönes Land kommen.“

Es mache ihn „stolz, Deutschland als erster Kapitän mit Migrationshintergrund bei einem großen Turnier auf das Feld zu führen“. Das Team sei gerade deshalb so gut, „weil es von so vielen unterschiedlichen Kulturen und Ländern geprägt wird“. (dpa, Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })