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Nationalmannschaft: Basketball-Coach nach EM-Gold: Hallen und Trainer fehlen
Die goldene Generation um Dennis Schröder hat die Titel bei der WM und EM gewonnen. Doch an den strukturellen Problemen ändert das wenig. Der Erfolgstrainer fordert mehr öffentlichen Druck.
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Europameister-Trainer Alan Ibrahimagic sieht den deutschen Basketball nach EM-Gold in Riga weiter vor strukturellen Schwierigkeiten. „Wir haben jetzt während des Turniers wieder mitbekommen, dass der Ansturm auf die Vereine riesig ist. Doch es fehlen Kapazitäten, bei den Coaches ebenso wie bei den Trainingsmöglichkeiten“, sagte der 47-Jährige in einem Interview dem „Kicker“.
Ibrahimagic hatte bei der EM in Finnland und Lettland den erkrankten Bundestrainer Alex Mumbru vertreten und das Team um Kapitän Dennis Schröder nach neun Siegen zum zweiten Titel der Verbandsgeschichte geführt. Ob das kurzfristig viel bringt, bezweifelt Ibrahimagic. „Trotz des EM-Titels wird uns aber wohl niemand sofort zusagen, deswegen eine Halle zu bauen. Der Verband arbeitet in diese Richtung, aber es braucht öffentlichen Druck“, sagte er.
Laut Ibrahimagic ist immerhin die Qualität der Trainer in den vergangenen Jahren besser geworden - „auch weil die Bundesliga vor ein paar Jahren die Full-Time-Jobs verpflichtend eingeführt hat“.
Trainer spricht über eigene Zukunft
Zu seiner eigenen Zukunft äußerte sich Ibrahimagic defensiv. Bislang habe ihn trotz des EM-Titels noch kein Verein kontaktiert, äußerte der zuvor hauptsächlich in U-Nationalmannschaften erfolgreiche Coach. Beim Nationalteam soll bei den anstehenden Länderspielen im November und Dezember wieder der Spanier Mumbru den Trainerstab leiten.
Auf die Frage, wie der Schritt in die zweite Reihe für ihn werde, antwortete Ibrahimagic: „Kein Problem. Ich könnte ja auch gehen und woanders Headcoach sein, wenn mich das hier nicht so erfüllen würde. Wenn Alex hoffentlich erholt zu den November-Spielen kommt, setze ich mich wieder hin, und es ist auch gut.“ Was bei der EM passiert sei, bleibe für immer. „Deswegen sitze ich ja auch hier beim Interview, sonst wüssten Sie wohl kaum, wer ich bin.“
© dpa-infocom, dpa:250929-930-98720/1
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