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Sport: Neue Kraft

Rödl lässt Albas Spieler ungewohnt hart trainieren

Berlin - Die Stimmung beim ersten Training unter Henrik Rödl als Interimscoach von Alba Berlin war diffus. Spielmacher Gerald Brown spürte am Freitagabend in der Max-Schmeling-Halle gleichzeitig „Niedergeschlagenheit und Optimismus“. 24 Stunden zuvor hatten die Basketballprofis erfahren, dass Emir Mutapcic nach dem Aus im Uleb-Cup entlassen worden war und Rödl das Team aus der Krise führen soll. „Wir sind noch nicht wieder im Alltag angekommen“, sagte Kapitän Mithat Demirel, der sich gestern beim All-Star-Game in Köln ablenkte. Sein Kollege Tanel Tein war auf Mutapcics Abschied überhaupt nicht vorbereitet. „Ich hatte keinerlei Gerüchte gehört, wir Spieler sind alle noch ein bisschen geschockt.“

Henrik Rödl, langjähriger Alba-Kapitän und seit Saisonbeginn Assistenztrainer, schickte die Mannschaft am Freitag erst einmal in den Kraftraum, anschließend ließ er die Spieler Defensivverhalten üben. Mit schwacher Verteidigung hatte Alba zuletzt mehrere Spiele verloren. „Das Training war sehr intensiv“, sagt Tein. Harte Defensivarbeit habe Mutapcic mit dem Team in der Saisonvorbereitung gemacht, aber nicht während der Spielzeit. Allerdings drückt sich dadurch nicht unbedingt die Handschrift Rödls, der „neue Ideen“ angekündigt hat, aus: Wegen des spielfreien Wochenendes war Zeit für solche Arbeit, die in den vergangenen Monaten fehlte, als Alba alle drei Tage in Bundesliga und Uleb-Cup auflaufen musste.

Mit Demirel, Stefano Garris und Jovo Stanojevic hat Rödl teilweise jahrelang zusammengespielt – befürchtet er in seiner neuen Position kein Autoritätsproblem? „Ich glaube nicht, dass das ein großes Problem wird“, sagt Rödl, das Team sei nach den vielen Niederlagen der letzten Wochen zwar verunsichert, „aber es gibt keinen, mit dem man nicht zusammenarbeiten will“.

Helen Ruwald

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