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Sport: Neue Lust

Bremen findet beim 3:0 gegen Amsterdam im Uefa-Cup den Spaß wieder

Manchmal braucht es auch Glück. Das besaß Werder Bremen in der 54. Minute, als Naldo einen Ball auf das Tor von Ajax Amsterdam köpfte, und der Amsterdamer Spieler Anita den Ball in Hüfthöhe von der Torlinie schlug. Alle wollten weiterspielen, bis Torsten Frings den Linienrichter entdeckte, der zur Mittellinie lief. Frings jubelte, danach bemerkten auch seine Teamkollegen, dass sie gerade ein Tor geschossen hatten. Auch die Fernsehbilder konnte später nicht klären, ob der Ball tatsächlich in vollem Umfang die Linie überschritten hatte. Doch der Treffer zählte, es war der zweite beim 3:0 (0:0) über Ajax Amsterdam im Uefa-Cup-Hinspiel der Runde der letzten 32 Teams.

Bremen kann nun mit einem guten Gefühl zum Rückspiel am 22. Februar nach Amsterdam fahren. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis“, sagte Werders Sportdirektor Klaus Allofs, „da müssen wir schon sehr viel verkehrt machen, um damit nicht weiter zu kommen.“ Dabei war die Stimmung bei ihm und seinen Spielern von Werder Bremen zuvor nicht gerade gut gewesen. In der Bundesliga gingen die Spiele gegen Stuttgart und Schalke verloren. Die Bremer Verantwortlichen hofften danach, dass es so laufen möge wie in der Vorrunde. Darin hatten die Bremer ebenfalls gegen Schalke und Stuttgart verloren – und sich dann ab dem begeisternden 1:1 gegen den FC Barcelona gesteigert.

Dieses Spiel hatte noch auf der großen Bühne stattgefunden, in der Champions League. Gestern mussten die Bremer erstmals in dieser Saison im Uefa-Cup antreten. Vielleicht lag es daran, dass sie in der ersten Halbzeit zwar souverän das Spiel kontrollierten, aber sich keine zwingende Torchance erspielten. Die beste Möglichkeit der ersten Halbzeit hatte das Team von Trainer Thomas Schaaf nach vier Minuten, als Naldo einen Freistoß aus 24 Metern an den Pfosten knallte.

Die Amsterdamer aber spielten überhart, und kassierten dafür in der 24. Minute die Strafe. Mittelfeldspieler Olaf Lindenbergh bekam innerhalb von vier Minuten zwei Gelbe Karten – was das Spiel für ihn beendete und sein Team dezimierte. Trainer Henk ten Cate stärkte mit Tom de Mul die Abwehr und nahm einen Stürmer hinaus. Fortan war die Richtung des Spiels vorgegeben: Bremen stürmte, Amsterdam verteidigte.

Die zweite Halbzeit begannen die Bremer offensiv, ohne jedoch spielerisch zu überzeugen. Wirkliche Gefahr brachten nur Standardsituationen. Wie jene, als Frings eine Ecke vor das Tor schlug, Torwart Maarten Stekelenburg nur abklatschen konnte, und Per Mertesacker mit einem Rechtsschuss das 1:0 erzielte. Auch Naldos kuriosem Kopfballtor zum 2:0 war ein Eckball voraus gegangen. Erst als der Schiedsrichter diesen Treffer anerkannt hatte, war die Partie für Werder Bremen entschieden.

Danach spielten sie sich eine Torchance nach der anderen heraus. Aaron Hunt vergab ebenso wie Naldo. Torsten Frings machte es nach einem wunderschönen Querpass von Miroslav Klose besser und erzielte das 3:0. Diego besaß noch die Chance, die Nerven weiter zu beruhigen. Doch nach einem Konter setzte er den Ball lediglich an die Querlatte. „Es ist schade, dass wir nur drei Tore geschossen haben“, sagte Allofs. Am Ende durften sich die Bremer auch bei Torwart Tim Wiese bedanken, der bei einem Schuss von Wesley Sneijder half, dass die Bremer ohne Gegentreffer nach Amsterdam fahren.

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