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Alba und Muli Katzurin: Neuer Coach, alte Ideen

Muli Katzurin ist ein international anerkannter Fachmann. Und er ist die erfahrenste und renommierteste Verpflichtung auf der Trainerbank seit Berlins letztem Starcoach: Svetislav Pesic. Alba traut sich also etwas. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Man darf Alba Berlin gratulieren. Der neue Coach Muli Katzurin mag kein Startrainer sein, der Fanherzen höher schlagen lässt. Doch der Israeli ist ein international anerkannter Fachmann. Und er ist die erfahrenste und renommierteste Verpflichtung auf der Trainerbank seit Berlins letztem Starcoach: Svetislav Pesic. Alba traut sich also etwas.

Andererseits traut Alba sich wiederum nicht. Katzurin sei "kein Paradigmenwechsel", hat Geschäftsführer Marco Baldi gesagt. Er wird den Spielstil fortsetzen, mit dem Alba von Ende der neunziger Jahre bis Anfang des Jahrtausends das dominierende Basketballteam in Deutschland war. Und mit dem es in den letzten zweieinhalb Jahren national an Boden verloren hat.

Bisweilen wirkte es, als habe Alba Europa im Sinn und die deutsche Liga aus den Augen verloren. Bamberg ist erst mal davongezogen, in der nächsten Saison kommt mit Bayern München ein mächtiger Konkurrent hinzu. Ein neuer Trainer wäre auch die Chance gewesen, mit neuen Ideen auf die Bedrohungen zu reagieren. Zumal auch die Fans einen Basketball, der mehr Emotionen, Spontaneität und auch Heroen zulässt, honoriert hätten. Der leicht schwindende Zuschauerschnitt der Berliner in der Großarena am Ostbahnhof deutet darauf hin.

Doch sollte man dem Israeli Katzurin die Chance zugestehen, in den kommenden Monaten seine Ideen von Basketball vorurteilsfrei zu präsentieren. Bleibt der Erfolg aus, dann hat Alba im Sommer noch einmal die Chance, sich einen Paradigmenwechsel zu trauen.

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