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„Jeder Tag, den man nicht auf den Rasen kommt, macht etwas aus.“ Unions Trainer Uwe Neuhaus hofft möglichst bald wieder normal mit seiner Mannschaft trainieren zu können.

© dapd

Union will wieder richtig trainieren: Neuhaus hat genug vom Winter

Drei von vier Spielen haben die Unioner im Jahr 2012 verloren, oft waren es Kleinigkeiten, die zu ihren Ungunsten entschieden. Ein Grund dafür: die Trainingsplätze.

Vielleicht war es ein letztes Aufbäumen, bevor er den lang ersehnten Rückzug antritt. Mit kühlem Wind am Tage und Temperaturen um den Gefrierpunkt in der Nacht rief sich der Winter am Sonntag noch einmal ins Gedächtnis der Berliner. Bald aber soll seine Regentschaft, gestützt durch Eis und Frost, zu Ende gehen. Dann wird der Frühling mit der Sonne in die Stadt drängen und das alte Gesindel verjagen. So jedenfalls prognostiziert es der Wetterdienst.

Wie viele Menschen sehnt auch Uwe Neuhaus den Wechsel der Jahreszeiten herbei, die klimatischen Verhältnisse der vergangenen Wochen sind ihm mächtig aufs Gemüt geschlagen. Nun ist Neuhaus nicht ausgesprochen wetterfühlig, die Abneigung gegen die aktuellen Begebenheiten hat eher mit seinem Beruf zu tun. Als Trainer des Berliner Fußball-Zweitligisten 1. FC Union musste Neuhaus zuletzt immer wieder improvisieren, der Winter machte ein normales Abhalten der Übungen unmöglich. Auch für Montag ist längst nicht sicher, ob Unions Fußballer zum Training einen der Rasenplätze auf dem Gelände An der Alten Försterei nutzen können oder wieder in die Halle müssen.

Bereits am Freitagabend hatte Neuhaus über die Bedingungen in Köpenick geklagt. „Jeder Tag, den man nicht auf den Rasen kommt, macht etwas aus“, sagte er nach der 0:1-Heimniederlage gegen den TSV 1860 München. In der Zeit vor dem Spiel konnte Neuhaus nur wenige Einheiten auf gewohntem Untergrund abhalten, weil die Plätze gefroren waren und zu allem Überfluss auch noch unter Wasser standen. Alternativ wurde entweder in der Halle oder auf Kunstrasen trainiert – mehrere Krafteinheiten waren die Folge. Neuhaus wollte die Niederlage nicht ausschließlich auf die verpassten spielerischen Übungen schieben, sagte aber: „Auf Rasen zu trainieren ist wichtig, um ein Feeling für die Zweikämpfe zu bekommen, für die Passgenauigkeit und den Torabschluss – einfach für alles.“

Seit der Rückkehr aus dem Trainingslager in Spanien konnte Unions Trainer weit weniger auf normalem Untergrund üben lassen, als ihm lieb war. Lediglich der Hauptplatz im Stadion bot stets annehmbare Bedingungen. Mehr als ein bis zwei Einheiten pro Woche sind aber auch dort nicht möglich, der Rasen ist jetzt schon arg malträtiert.

Drei von vier Spielen haben die Berliner im Jahr 2012 verloren, oft waren es Kleinigkeiten, die zu ihren Ungunsten entschieden. Gegen Teams wie Paderborn, Bochum oder 1860 München, die über ein ähnliches Leistungspotenzial wie Union verfügen, ist es umso wichtiger, gut vorbereitet in die Spiele zu gehen. In der vergangenen Saison waren die Köpenicker zwischen den Jahren in Berlin geblieben und konnten ebenfalls nur eingeschränkt trainieren. Die Folge war ein ähnlich schleppender Start mit zwei Niederlagen aus drei Spielen. Von März bis Mitte April blieb Union dann fünf Spiele ohne Niederlage. Die letzte Mannschaft, die zuvor gegen die Berliner gewinnen konnte, war 1860 München. Uwe Neuhaus dürfte sicher nichts dagegen haben, sollte sich die Geschichte in diesem Jahr wiederholen.

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