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Play-offs in der NFL: New England stoppt Björn Werner und Indianapolis
Nach dem historischen Comeback in der vergangenen Woche gelang den Indianapolis Colts bei den New England Patriots kein weiteres Wunder. Für den Berliner Björn Werner ist seine Debüt-Saison in der NFL damit vorbei.
Chuck Paganos Blick sagte alles. Der Trainer der Indianapolis Colts schaute betreten zu Boden und schüttelte seinen Kopf, als New Englands Stevan Ridley erneut die Endzone erreicht hatte. 21 Punkte Rückstand aus Sicht der Colts bei gut elf Minuten ausbleibender Spielzeit. Unmöglich, solch einen Rückstand noch aufzuholen. Oder etwa doch?
Vor einer Woche hatten die Colts für Aufsehen gesorgt, als sie gegen die Kansas City Chiefs einen Rückstand von 28 Punkten wettmachten und somit für das zweitgrößte Comeback in der Geschichte der National Football League (NFL) gesorgt hatten. Doch New England besitzt eine andere Qualität als Kansas City. Die Patriots ließen die Colts nicht mehr ins Spiel zurückkommen und siegten am Ende souverän mit 43:22. New England spielt am kommenden Sonntag gegen Denver um den Einzug in den Super Bowl. Das Endspiel findet am 2. Februar in New York statt.
Für Björn Werner endete seine erste Saison in der NFL wo sie begonnen hatte: auf der Bank. Der Berliner erhielt kaum Einsatzzeiten und musste von der Seitenlinie mit ansehen, wie seine Mannschaft im vierten Viertel überrollt wurde. Nachdem Indianapolis zwischenzeitlich bis auf 22:29 herangekommen war, machten die Patriots ernst und zogen davon.
Für die Colts lief es in Boston von Beginn an schlecht. Knapp eine Minute war gespielt, da warf Andrew Luck, Indianapolis’ Held vom vergangenen Wochenende einen Fehlpass in die Arme von Marcus Benard. Früh konnten sich die Patriots auf 21:7 absetzen. Luck warf wie schon gegen Kansas drei Interceptions. Dieses Mal konnte er seine Fehler aber nicht ausbügeln. Vor allem das Laufspiel der Gastgeber war an diesem Tag überragend und stellte die Colts vor unlösbare Probleme. New Englands Runningback LaGarrette Blount erzielte vier Touchdowns und stellte damit einen Rekord ein. Unter anderem lief Blount im vierten Viertel über 73 Yards in die Endzone. Davon sollten sich die Colts nicht mehr erholen.
Zuvor zeigten die Seattle Seahawks, warum sie in der National Football Conference der größte Favorit auf die Teilnahme am Super Bowl sind. Gegen die New Orleans Saints und deren gefährliche Offensive blieben die Seahawks bis ins vierte Viertel hinein ohne Gegenpunkte. Seattles Defensive, die beste der NFL, setzte Saints-Quarterback Drew Brees immer wieder unter Druck, so dass der nicht wie gewohnt ins Spiel fand. Runningback Marshawn Lynch lief für 140 Yards und erzielte zwei Touchdowns. Seattle siegte 23:15 und trifft nun zu Hause auf die San Francisco 49ers.