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Sport: Nicht-EU-Sportler: Richthofen begrüßt Ausländerregelung

Der Präsident des Deutschen Sportbundes hat die von den Sportministern vorgeschlagene Ausländerregelung als positiv für den deutschen Sport begrüßt. Manfred von Richthofen wunderte sich allerdings, dass die Reaktionen auf den Beschluss von Mitte Oktober erst jetzt erfolgen.

Der Präsident des Deutschen Sportbundes hat die von den Sportministern vorgeschlagene Ausländerregelung als positiv für den deutschen Sport begrüßt. Manfred von Richthofen wunderte sich allerdings, dass die Reaktionen auf den Beschluss von Mitte Oktober erst jetzt erfolgen. Er hält die gefundene Regelung für richtig und keinesfalls für Deutschtümelei. "Das Aufgeheule beängstigt mich nicht", sagt Richthofen. Er verweist auf die Forderungen der Bundestrainer diverser Spielsportarten. Sie hätten zwar meist einen intakten Nationalkader, wie der Sprecher der Bundestrainervereinigung Heiner Brand betont, die Nationalspieler erhielten aber im Liga-Alltag zu wenig Spielzeit. Auffällig sei das besonders im Tischtennis, wo kaum noch deutsche Nationalspieler an der Platte stünden, sagt der DSB-Präsident.

DSB-Ehrenpräsident Hans Hansen störte sich an einem Punkt. Man müsse zumindest über Regelungen nachdenken, um die gewonnen Integration von Ausländern nicht wieder zu verlieren, sagte Hansen. Für Richthofen widerspricht der Beschluss nicht dem integrativen Prinzip: "Wir sehen uns als Vorreiter in der sozialen Integration." Probleme mit rein türkischen Fußballmannschaften sehe er nicht, da viele Spieler ohnehin Aufenthaltsgenehmigungen haben. Für ihn geht es vorrangig um Nationalspieler und deshalb auch nur um Leistungsklassen, in denen National- und bessere Nachwuchsspieler zum Einsatz kämen, und weniger um niederklassige Mannschaften. Eine geforderte Sonderregelung für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) lehnt Richthofen ab. Sonst könnten auch andere Sportarten einen Sonderstatus für sich beanspruchen.

Unterdessen regt sich vereinzelt Widerstand. Sachsen-Anhalt will Nicht-EU-Ausländern auch weiterhin das Sporttreiben im Land ermöglichen. "Die in Sachsen favorisierte Regelung, diesen Sportlern unterhalb der ersten Ligen keine Aufenthaltsgenehmigung zu gewähren, halte ich für nicht tragfähig", sagte Innenminister Manfred Püchel. Auch Thomas Bach, Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees, hält die Initiative der Innenminister für fragwürdig. "Sie läßt viele Fragen offen, einige Formulierungen laden geradezu zu Umgehung und Missbrauch ein." Einen nationaler Alleingang ist für Bach wenig sinnvoll. Er fordert stattdessen eine gemeinsame Sportpolitik in der Europäische Union.

iwo

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