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Leute, so geht es nicht! Ein Schiedsrichter als Motivator. Foto: dapd

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Sport: Niederlagen mit Absicht

Verschobene Spiele beim BADMINTON – das IOC disqualifiziert acht Spielerinnen.

London - Es war ein skurriles Spielchen. Zwei Weltklasse-Doppel im Badminton duellieren sich, doch keines will gewinnen. Buhrufe von den Rängen. Denn jeder Aufschlag landet im Netz. Erst als der Schiedsrichter eingreift und mit der Disqualifikation droht, landen die Aufschläge auch mal in der gegnerischen Hälfte. Am Spielniveau ändert sich aber weiterhin nichts.

Absichtlich zu verlieren, das ist bei Olympia streng verboten. Und so sind acht Spitzenspielerinnen aus Asien vom Weltverband von der Doppel-Konkurrenz ausgeschlossen worden. Mit größtmöglicher Konsequenz reagierten die Funktionäre damit auf die skandalösen Manipulationsversuche in der Gruppenphase und verweigerten den Athletinnen aus China, Südkorea und Indonesien die Teilnahme am Viertelfinale. Die Spielerinnen wurden am Mittwoch nach der Vorrunde disqualifiziert, weil sie zum Ende der Gruppenphase versucht hatten, durch schwache Leistungen leichtere Konkurrenten in der K.-o.-Runde zu bekommen.

„Wer manipuliert, hat bei Olympischen Spielen nichts verloren“, sagte Martin Kranitz, Sportdirektor des Deutschen Badminton Verbandes. Die Delegation aus Südkorea legte unmittelbar Protest ein – der wurde aber in kürzester Zeit abgelehnt. Indonesien hatte einen eigenen Einspruch wieder zurückgezogen. Die Chinesen akzeptierten das Urteil sofort. So konnte das Turnier immerhin mit den Nachrückern fortgesetzt werden. Die Doppel aus Russland und Kanada nutzten ihre zweite Chance und zogen ins Halbfinale ein.

Ob die acht Athletinnen auch ihre Akkreditierungen abgeben müssen und somit formal von den Spielen ausgeschlossen werden, muss nun die IOC-Disziplinarkommission entscheiden.dpa

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