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Basketball: Nowitzkis "Monster-Abend"

Die Dallas Mavericks haben in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA klar die Oberhand über Meister Miami Heat behalten. Der erneut überragende Dirk Nowitzki wurde von den Fans gefeiert.

Dallas/Frankfurt - Dirk Nowitzki hat es seinen Kritikern von Meister Miami Heat heimgezahlt. Statt Worten ließ der deutsche Basketball-Nationalspieler beim ersten Revanche-Duell vor heimischer Kulisse nach dem verlorenen Finale in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA Taten sprechen. Er führte die Dallas Mavericks am Donnerstag zu einem phasenweise brillant herausgespielten 112:100-Sieg. Die Fans in dem mit 20.448 Zuschauern ausverkauften American Airlines Center feierten ihren Kapitän mit einer Kampagne zum MVP (wertvollster Spieler), die "Dallas Morning News" schrieb am Tag danach vom "Monster-Abend" des Würzburgers, der 31 Punkte und elf Rebounds erzielte.

Nur Nowitzki selbst konnte mit dem Ballyhoo um seine Person mal wieder nicht so viel anfangen. "Ich bin kein so großer Fan davon", kommentierte er die MVP-Rufe während des gesamten Spiels, in dem die "Mavs" nach drei Vierteln mit 30 Punkten (93:63) führten. Und dies vor allem dank "Big D", der auch Miamis Superstar Shaquille O'Neal (17 Punkte) in den Schatten stellte, während "Stänkerer" Dwyane Wade verletzt zuschauen musste. Der Heat-Topscorer hatte sich zuvor beim 102:112 auswärts gegen die Houston Rockets eine schwere Schulterverletzung zugezogen. Er war es auch, der Nowitzki jüngst öffentlich kritisiert hatte. Der Deutsche sei in den Finalspielen in der vergangenen Saison seiner Leaderrolle nicht gerecht geworden.

Selbst Shaquille O'Neal wurde kleinlaut

Die Quittung bekam der Meister mit der zweiten Niederlage gegen die "Mavs" binnen eines Monats, nachdem Dallas auch das Hinspiel für sich entschieden hatte (99:93). "Sie spielen zu Hause gut", musste O'Neal, der in Miami noch verletzungsbedingt gefehlt hatte, kleinlaut zugeben. Mit nunmehr 45 Saisonsiegen bei nur neun Niederlagen polierte Dallas seine Bilanz als bestes Liga-Team weiter auf, zudem war es der zehnte Sieg in Serie. Beeindruckend dabei der Auftritt in den ersten drei Vierteln. "Das war mit unser bester Basketball", lobte Coach Avery Johnson sein Team.

Begeistert zeigte er sich im Gegensatz zum Hauptadressaten auch von den MVP-Rufen für Nowitzki. "Wir haben eine der besten Mannschaften der Liga, hoffentlich haben wir auch einen der besten Spieler der Welt", meinte Johnson.

Nowitzki, bekannt für leise Töne, hielt dagegen: "Ich denke, man sollte das mit dem MVP nicht pushen. Insbesondere, wenn noch so viele Spiele zu absolvieren sind. Ich denke nicht, dass es einen Preis für den Halbzeit-MVP gibt", meinte der auf den NBA-Titel hungrige Deutsche, der damit auch sein Final-Trauma mit dem 2:4 nach sechs Spielen gegen Miami endgültig überwinden will. "Ich denke, erst wenn ich selbst Meister werde, kann ich diese Niederlage abhaken. Ansonsten werden mich die Finalspiele bis zum Rest meines Lebens verfolgen", hatte er jüngst in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt" gesagt. (Von Jens Marx, dpa)

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