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© ddp

Union in Paderborn: Nur kein Durchschnitt

Der 1. FC Union will sich nicht mit dem siebten Tabellenplatz zufrieden geben – und gibt plötzlich höhere Ziele aus. Bislang sprach die sportliche Leitung der Berliner immer nur davon, 40 Punkte erreichen zu wollen.

Uwe Neuhaus ist in die Offensive gegangen. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union erwartet von seiner Mannschaft im Auswärtsspiel am heutigen Freitag beim SC Paderborn (ab 18 Uhr live im Ticker bei tagesspiegel.de) einen Sieg. Das ist nichts Ungewöhnliches für einen Sportler. Doch der 50-Jährige begründet seine Forderung mit neuen Tönen. "Unser Ziel ist es, in Paderborn zu gewinnen, um wieder den Abstand nach oben zu verkürzen", sagte Uwe Neuhaus.

Bislang wollte die sportliche Leitung der Berliner nichts anderes als 40 Punkte erreichen, die in der Vergangenheit in der Regel für den Klassenerhalt reichten. 30 Zähler hat der Klub nun schon. Vielleicht rückt der Köpenicker Trainer deshalb von seiner bisher gezeigten Zurückhaltung ab. Möglicherweise will er aber auch seine Spieler wachrütteln, damit sie weiterhin um jeden Platz in der Zweiten Liga kämpfen – und somit auch das öffentliche Interesse am 1. FC Union aufrechterhalten wird.

Rang sieben in der Tabelle ist für einen Aufsteiger eine ehrenwerte Position – aber eben auch ein Platz mitten im Niemandsland der Tabelle. "Wir haben ein bisschen Luft nach unten und nach oben. Der Mannschaft darf es aber nicht egal sein, ob sie auf Rang acht oder 13 landet“, sagte Neuhaus. "Ich hoffe nicht, dass die Spieler in diese Richtung denken, sondern vollstes Engagement zeigen. Wir haben schließlich auch eine Menge auslaufender Verträge." Diese Drohung verpufft jedoch.

Von den Fußballern, deren Kontrakte im Sommer enden, sind die wenigsten aktuell Stammspieler. Marco Gebhardt und Michael Bemben, denen im Januar ein Vereinswechsel nahegelegt wurde, sind quasi ausgemustert. Die Ersatzkeeper Carsten Busch und Christoph Haker sowie die Nachwuchsspieler Adrijan Antunovic und der in Paderborn erstmals zum Kader gehörende Marcel Hegert spielten ohnehin bislang nur eine untergeordnete Rolle. Der frühere Kapitän Daniel Schulz ist derzeit verletzt und intern wohl auch längst abgeschrieben.

Hoffnungen auf eine weitere Saison in Köpenick dürfen sich noch Mittelfeldmann Hüzeyfe Dogan und der beim 0:0 gegen den FC Augsburg am vergangenen Samstag erstmals auf der Bank sitzende Macchambes Younga-Mouhani machen. "Ich will einfach nur spielen. Alles andere werden wir sehen“, sagt Dogan. Etwas genauer wird Mitspieler Karim Benyamina. „Wir wollen so weit wie möglich oben landen und nicht als Durchschnitt in der Tabelle herumhängen", sagt der Angreifer. Und bleibt dabei trotzdem vorsichtig: "Noch haben wir aber keine 40 Punkte."

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