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Oscar da Silva spielt direkt eine wichtige Rolle und fügt sich gut ins Offensivspiel ein.

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Bester Punkteschnitt in der Euroleague: Oscar da Silva ist für Alba Berlin unverzichtbar

Oscar da Silva hat sich schnell in Berlin eingewöhnt und fügt sich gut ins Offensivspiel ein. Das Angeln ist für ihn ein Ruhepol.

Neben Basketball geht Oscar da Silva gerne Angeln. Anfang des Jahres hat er seinen Angelschein gemacht. „Angeln ist für mich ein Ruhepol. Wenn man mal am Wochenende einen freien Tag hat, kann man eine Tour machen und schauen, wo man Fische fängt“, sagt da Silva. Bei fünf Spielen in zehn Tagen für Alba Berlin bleibt dem Neuzugang fürs Angeln erst mal keine Zeit. An diesem Sonntag spielt er mit Alba in Oldenburg um Bundesligapunkte (18 Uhr/Magentasport).

Der Umzug, das neue Umfeld und die neue Stadt haben Oscar da Silva nicht großartig beeindruckt. Er konzentriert sich darauf, Basketball zu spielen und Alba zu helfen. Die Hilfe haben die Berliner bitter nötig. Nach wie vor fehlen dem Meister auf den großen Positionen mit Johannes Thiemann, Christ Koumadje und Ben Lammers drei wichtige Spieler. Der 2,06 Meter große Oscar da Silva spielt ohne Herantasten direkt eine wichtige Rolle, bekommt viele Minuten und fügt sich gut ins Offensivspiel ein.

Am vergangenen Donnerstag, als Alba in der Euroleague nach schwacher erster Halbzeit knapp mit 76:80 (29:52) gegen Baskonia Vitoria verlor, überzeugte da Silva wieder mit 15 Punkten. Nach der Niederlage haderte er enttäuscht mit der ersten Halbzeit. „Es ist halt schade, wir machen es uns selber schwer in der ersten Halbzeit. Wenn wir ordentlich spielen, halten wir mit jeder Mannschaft in Europa mit.“

Der 23-Jährige ist ein großes Versprechen dafür, dass Alba mit europäischen Topteams mitspielen kann. Er ist mit 17 Punkten pro Spiel der Alba-Profi mit dem besten Punkteschnitt in der Euroleague. „Dass es für ihn so gut läuft, ist irre. Er hat eine Menge Qualität und auch viel Entwicklungspotenzial“, sagt Albas Geschäftsführer Marco Baldi.

Im NBA-Draft wurde er nicht ausgewählt

In München geboren und aufgewachsen, ging es für Oscar da Silva nach dem Abitur in die USA und dort nach Stanford ans College. Er studierte vier Jahre lang Biochemie und reifte zum Basketballprofi. „Ich würde gerne, wenn ich fertig bin mit Basketball, nochmal nach Amerika gehen und meinen Master machen“, erzählt da Silva. Doch fertig mit Basketball ist er noch lange nicht. Im März heuerte er bei Ludwigsburg an und hoffte, den Sprung in die nordamerikanische NBA zu schaffen. Doch er wurde im diesjährigen Draft nicht ausgewählt.

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Nach seinem vieldiskutierten Wechsel in die Hauptstadt machte er sich keinen Stress, sondern ging gelassen an die Aufgabe in Berlin heran. „Wir sehen, dass Oscar sich null unter Druck setzt und viel weniger Probleme hat als die anderen Jungs, die sich richtig unter Druck setzen“, sagt Baldi. Mit den anderen Jungs sind Albas Neuzugänge Jaleen Smith, Yovel Zoosman und Tamir Blatt gemeint. Sie konnten bisher noch nicht an jene Leistungen anknüpfen, die sie bei ihren vorigen Teams gezeigt hatten.

Der Angelausflug muss warten

Dass Oscar da Silvas Eingewöhnung so schnell verlief, ist wirklich erstaunlich. „Ich habe es mir erhofft. Ich bin sehr zufrieden, wie schnell es jetzt ging“, erzählt da Silva. „Ich habe immer noch einen Rückstand und kann noch sehr viel dazulernen. Aber es ist gut, dass ich nicht hinter den anderen hinterherhinke.“

Bei den verletzten Spielern der Berliner ist derzeit noch keine rasche Rückkehr in Aussicht. Mit seinem Angelausflug muss sich Oscar da Silva also noch gedulden. Er ist zurzeit für die Berliner einfach unverzichtbar.

Laurin Snigula

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